
1. April, Ostermontag. Allen Begleitern unseres Blogs wünschen wir einen schönen Ostermontag. Hier regnet es fast unablässig und wir haben notgedrungen den überwiegenden Teil des Tages im Wohnmobil verbracht. Ein kleiner Spaziergang in einer Regenpause (Mimmi musste raus) führte uns auf die andere Seite der Elz. Im Hintergrund erkennt man den Mosbacher Wohnmobil Stellplatz
2. April, Dienstag. Wir bleiben bis morgen in Mosbach und sind durch den Park gehend auf dem Weg in die Stadt. Dort werde ich auch einer orthopädischen Praxis einen Besuch abstatten, denn der Schmerz in meinem rechten Knie lässt sich nicht mehr ignorieren. Während Mimmi voller Lebenslust voraus rennt, humpele ich mit Hilfe eines Stock‘s hinterher

Die schmucken Fachwerkhäuser in Mosbach begeistern uns immer wieder


Hier stand das jüdische Gotteshaus, das am 10. November 1938 zerstört und dessen Einrichtung auf dem Marktplatz öffentlich verbrannt wurde. Der früheste Beleg einer jüdischen Gemeinde stammt aus dem 13. Jahrhundert. Bereits 1298 ließ der Ritter Rindfleisch 55 Mosbacher Juden töten. Weitere Verfolgungen sind in der Pest Zeit zwischen 1343 und 1348 nachgewiesen


3. April, Mittwoch. Wir haben Mosbach verlassen und sind entlang des Neckars bis Heidelberg und weiter auf einen Stellplatz in Schwetzingen gefahren. Der Platz für 12 Fahrzeuge liegt am Stadtrand, hat V/E, Lidl und Aldi befinden sich vis-a-vis und freies WLAN zu empfangen ist über Lidl möglich. Einen Besuch der Stadt haben wir uns verkniffen, denn es regnet bei einer Temperatur von lediglich 11 Grad unablässig. Lediglich Mimmi hat uns gezwungen, kurz das Wohnmobil zu verlassen.
N 49° 22‘ 41“ E 8° 33‘ 33“
4. April, Donnerstag. Und plötzlich floss kein Wasser mehr aus den Hähnen. Die Wasserpumpe hat ihren Geist nach fünf Jahren intensiver Nutzung aufgegeben. Zum Glück, oder besser gesagt wohl überlegt habe ich eine Ersatzpumpe in der Heckgarage. Die defekte Pumpe habe ich ausgebaut.

Die Arbeit ist getan, die neue Wasserpumpe eingebaut und der Strom angeschlossen. Das Wasser läuft wieder.

Wir stehen auf einem Stellplatz in Kaiserslautern. Der Platz hat V/E, Strom und kostet 10€. Das Parkticket enthält auch einen Fahrschein, mit dem bis zu 5 Personen kostenfrei den Nahverkehr nutzen können. Ein Bus fährt nahe des Stellplatzes ab und braucht 15 Minuten in die City. Da sich dasWetter bessert, werden wir morgen das Angebot nutzen. N 49° 26‘ 35“ E 7° 48‘ 10“


5. April, Freitag. Mit dem Parkticket sind wir nach dem Frühstück kostenfrei vom Stellplatz mit dem Bus fünf Stationen in die Innenstadt von Kaiserslautern gefahren.

Die Stadt bietet keine wirklichen Höhepunkte für das Auge. Verantwortlich dafür war ein Luftangriff 1944 der die gesamte Altstadt innerhalb von 30 Minuten zerstörte. Der schnelle Wiederaufbau hat wohl keine Rücksicht auf die Stadt Ästhetik genommen

Nach einem kurzen Stadtbesuch und der Rückfahrt im Bus sind wir weiter ins Saarland hinein gefahren. Wir stehen auf einem kostenfreien Stellplatz in Saarbrücken an der Pferderennbahn, nahe der Saar. Es gibt keine V/E und keinen Strom, dafür führt ein schöner Radweg entlang der Saar in die Stadt.
N 49° 11‘ 40“ E 7° 1‘ 37“
6. April, Samstag. Während der Sahara-Staub sichtbar durch die Luft wabert, sitzen wir auf einem Stellplatz in Merzig an der Saar bei sommerlichen Temperaturen. Der Stellplatz kostet 2,50€ ohne und 7,50€ mit Strom. Trinkwasser tanken und Schwarzwasserentleerung kosten je 2€. Das alles ist an der Kasse des unmittelbar vorgelagerten Schwimmbades zu zahlen. Man erhält für die V/E Chips und für die Stellplatzschranke einen Schlüssel, für den man 50€ Pfand hinterlegt.
Allerdings ist V/E zur Zeit wegen Bauarbeiten nicht möglich. N 49° 26‘ 45“ E 6° 37‘ 31“

20:00 Uhr, der Sahara Staub aus Nordafrika ist über dem Stellplatz deutlich zu sehen


7. April, Sonntag. Wir haben heute nur eine kurze Distanz überbrückt, nämlich von Merzig, 27 Kilometer in den Hochwald im Hunsrück hinein bis nach Weiskirchen. Der sehr schön gelegene Stellplatz dort, den wir immer wieder gerne anfahren, unmittelbar an einen wunderschönen Kurpark grenzend, ist kostenfrei. Lediglich die Kurtaxe von 3€ pro Person hinterlegt man in einem Briefkasten am Platz. Der Stellplatz hat V/E und Strom. N 49° 33‘ 32“ E6° 49‘ 5“
Der herrlich angelegte Kurpark lädt zum Spazierengehen und zum Verweilen ein. Ein Weg führt um den See herum, den man leicht in 20 Minuten umrunden kann




8. April, Montag. Von Weiskirchen sind wir 27 Kilometer zur Saar hinunter gefahren und stehen auf dem Stellplatz in Saarburg. Der Platz liegt unmittelbar an der Saar, hat V/E, Strom, Duschen und Toiletten und kostet 15,50€ plus 1€ für Mimmi. Für Camper die mit Anhänger anreisen, gibt es einen separaten Parkplatz für die Hänger N 49° 36‘ 5“ E 6° 33‘ 16“

Ein schöner Spazierweg entlang der Saar führt nach einem Kilometer in die Altstadt von Saarburg

Blick von der Brücke, die über die über die Saar führt, in die Altstadtgasse

Hier lässt es sich‘s gut aushalten, bei Kaffee und Käsekuchen

Mitten durch den Ort fließt der Leukbach, Die Wasserkraft nutze man früher aus, um unterhalb Schaufelräder von Korn- und Ölmühlen anzutreiben. Bereits 1898 ließ ein Müller zusätzlich einen Dynamo zur Stromversorgung einbauen, der ebenfalls von einem Wasserrad angetrieben wurde. Dieser Dynamo spendete die Energie für die erste elektrische Straßenbeleuchtung in Saarburg. 20 Kohlefadenlampen wurden dadurch zum Leuchten gebracht


Gefunden als Aufdruck auf einem Frühstücksbrett. Auch wenn ich es vordergründig rigoros abstreite, rührt sich doch im Hintergrund ein leises Fragezeichen 😉

9. April, Dienstag. In der Nacht hat es geregnet und den ganzen Saharastaub vom Himmel gespült. Alle Fenster waren braun gezeichnet und die Solarpaneele hatten die Stromproduktion mangels Sonnendurchlässigkeit eingestellt. Also haben wir erst einmal eine nahe Autowaschanlage aufgesucht

Wir stehen an den Mosel in Longuich auf dem Stellplatz des Weingutes Feiten. V/E, Strom, WC und Dusche sind vorhanden. Der Platz kostet 13€. N 49° 48‘ 15“ E 6° 46‘ 45“

Die Moselbrücke in Longuich verfügt als eine der wenigen Brücken noch über ein Zollhäuschen zur Erhebung des damaligen Brückenzolls
10. April, Mittwoch. Langsam schleichen wir uns Mosel abwärts und müssen feststellen, das alle Stellplätze mit ganz wenigen Ausnahmen ihre Preise in diesem Jahr um 2€ bis 5€ angehoben haben, Strom und Trinkwasser nicht eingerechnet. Während wir mittlerweile die meisten Stellplätze an der Mosel kennen, haben wir heute aber zum ersten Mal einen Stellplatz in Minheim angefahren. Ein großartig angelegter Platz für 8,50€, der uns nicht zum letzten Mal gesehen hat. WLAN, V/E und Strom vorhanden. N 49° 41‘ 55“ E 6° 56‘ 29“

Dieser Stellplatz wurde übrigens von den Lesern der Promobil Zeitschrift 2007 und in den Folgejahren zum Stellplatz des Jahres gewählt.
Minheim an der Mittelmosel ist ein kleiner Ort, in dem Weingüter, Straußenwirtschaften und der Weinverkauf dominieren


11. April, Donnerstag. Weiter ging es Mosel abwärts bis zu dem kleinen Ort Briedern. Der Stellplatz der Gemeinde hat V/E und kostet 8€. Auch mit Anhänger sollte genug Platz zur Verfügung stehen. N 50° 6‘ 44“ E 7° 12‘ 28“

Der Stellplatz liegt parallel zu einer Schiffswerft, so dass man nur auf den vorderen Plätzen einen freien Blick auf die Mosel hat. In dem kleinen Ort gibt es diverse Wein Verköstigungen, einen Eierautomaten und einen Frisör, der allerdings für die kommenden zwei Wochen ausgebucht ist. Uschi‘s Anfrage war vergeblich
Eine tragische Geschichte trug sich Anno 1776 in der Römerstraße von Briedern zu: Der Junggeselle Johannes Gerken schlich in einer lauen Sommerabend der Jungfrau Marie hinterher um sie zu erschrecken. An der Ecke Römerstraße versteckte er sich mit einem Leinentuch bedeckt. Marie trug ihren hölzernen Wassereimer mit dem sie zum nahen Servatius-Brunnen wollte um Wasser zu holen. BUH machte Johannes. Marie erschrak und schlug mit dem Eimer zu. Johannes fiel um und war tot. Die Moral von der Geschicht: Erschrecke eine Jungfer nicht weil Dich sonst ihr Eimer trifft
Rundflug über Briedern, der Mosel und unserem Stellplatz
12. April, Freitag. Nachdem wir gute alte Freunde in Koblenz-Metternich besucht und einen schönen Nachmittag mit Kuchen, Kaffee und einem wohlschmeckenden Riesling-Sekt aus Güls verbracht haben, sind wir wieder 15 Kilometer Mosel aufwärts gefahren und übernachten auf dem Stellplatz in Kobern-Gondorf. Der Platz kostet 5€, und hat V/E. Es ist allerdings nicht ganz leise, da die Bundesstraße etwas oberhalb vorbeiführt.
N 50° 18‘ 19“ E 7° 27‘ 38“

Wir schlafen in Sichtweite zur Niederburg in Kobern, die auf Resten einer spätrömischen Befestigung erbaut wurde. Ohne Genehmigung des Trierer Erzbischofs erbaute Reichsritter von Gerlach um 1190 die Burg. Der Erzbischof, wenig erbaut darüber, belagerte die Burg, lockte Gerlach durch eine List heraus und enteignete sie 1195


13. April, Samstag. Morgendlicher Spaziergang durch den kleinen Weinort Kobern-Gondorf. Auf dem historischen Marktplatz, auf dem im Mittelalter die als Hexen angeklagten Frauen öffentlich verhört wurden, ist links der Tatzelwurm Brunnen zu sehen. Halb Lindwurm, halb Löwe, der der Sage nach versteckt in den Stollen von Kobern-Gondorf gelebt haben soll

Nach einer kurzen Fahrt, von der Mosel hinauf durch den Süden der Eifel, dominiert von einem herrlichen Gelb der vielen Rapsfelder, sind wir auf unserem vorletzten Übernachtungsplatz in Mayen angekommen, bevor wir am Montag nach fast 6 Monaten wieder zu Hause eintreffen werden. Der Stellplatz verfügt über V/E und Strom, der Preis beträgt 6,50€. Aldi und Lidl sind in wenigen Minuten erreichbar.
N 50° 19‘ 20“ E 7° 13‘ 44“
14. April, Sonntag. Mayschoß an der Ahr, unser letzter Übernachtungsplatz, bevor wir morgen zu Hause eintreffen werden. Ein neu angelegter Stellplatz nach der Flut im Ahrtal im Juli 2021. der Stellplatz hat V/E, an einigen Stellen Strom und kostet 8€. N 50° 31‘ 5“ E 7° 1‘ 9“

An vielen Stellen sind noch die Objekte der zerstörerischen Kräfte der Wassermassen zu sehen. In der Nacht zum 15. Juli stieg durch das Sturmtief „Bernd“ das Wasser der Ahr von unter einem Meter auf über sieben Meter und richtete auf gut 40 Kilometer eine entsetzliche Verwüstung an. „Vielleicht waren es auch acht oder neun Meter? Es kann keiner sagen“ so äußerte sich später ein Sprecher der Behörde


15. April, Montag. Wir sind nach fünfeinhalb Monaten wieder zu Hause eingetroffen. Das nasskalte Aprilwetter hier lässt uns sehnsüchtig an die Sonnentage im Süden zurück denken. Aber das Wohnmobil ist ausgeräumt, die Post gesichtet, das Haus durchlüftet und der Rasen im Garten gemäht. Also werden wir jetzt erst einmal ein paar Tage ohne „Räder unterm Haus“ wohnen, bevor es am 15. Mai weiter geht. Wir starten dann zu einer Weinreise an die Mosel, treffen dort Freunde und werden gemeinsam natürlich die verschiedensten Weine ausgiebig probieren.
Lieben Dank, dass Ihr uns bisher auf unseren Reisen begleitet habt und wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr auch weiterhin dabei bleiben würdet
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