Mai 2024

13. Mai, Montag. Endlich, nachdem alle unsere Termine abgearbeitet sind, geht es wieder auf eine neue Reise. Eigentlich wollten wir 14 Tage an die Mosel fahren, dort Freunde treffen und diverse Weinsorten probieren. Da aber die Wettervorhersage für diesen Landstrich viel Regen ankündigt und unsere Freunde aus dem Norden aus diesem Grund ebenfalls nicht fahren, sind wir kurz entschlossen Richtung Erzgebirge aufgebrochen. Dort soll es länger trocken bleiben. Wir werden es sehen.
Die Fahrt führt heute durch den schönen Westerwald via Altenkirchen bis nach Wetzlar an der Lahn

Der Stellplatz liegt am Ufer der Dill und in der Nähe der Altstadt. Zu Fuß über die Dill und die Lahn ist man in 15 Minuten am Dom. Der Platz kostet 12€, Strom wenn man ihn braucht 4€. V/E und ein Brötchenservice sind vorhanden.

N 50° 33‘ 24 E 8° 29‘ 28“

Die alte Lahnbrücke führt in die Altstadt. Entlang des Weges lädt ein Biergärten ein, kühles Paulaner Bier zu genießen. Das hat sicherlich auch bereits August Bebel hier getrunken, der Mitbegründer der Sozialdemokratischen Partei 1869, der seine Jugend und Lehrjahre in Wetzlar verbrachte

14. Mai, Dienstag. Unser heutiger Übernachtungsplatz auf dem Weg in‘s Erzgebirge ist ein kostenfreier Stellplatz für 6 Wohnmobile in Schwarzenbach am Wald. Kassetten Entsorgung und Trinkwasser vorhanden, ein Grauwasserabfluss fehlt.
N: 50° 16‘ 55“ E 11° 37‘ 31“

Der Eingang in die kleine Stadt Schwarzenbach am Wald, im oberfränkischen Landkreis Hof, ist nur fünf Gehminuten vom Stellplatz entfernt. Das Städtchen liegt im Naturpark, am Fuße der höchsten Erhebung im Frankenwald, dem fast 800 Meter hohen Döbraberg. Wenn der Chronist zur Zeit nicht solche Probleme mit einem seiner Knie hätte, würden wir gerne eine Wanderung auf einem der vielen Wanderwege unternehmen, die sich hier kreuzen

15. Mai, Mittwoch. Wir haben unser Ziel erreicht und stehen auf einem Parkplatz in Aue im Erzgebirge, auf dem zwei Plätze für Wohnmobile vorgesehen sind. Die Parkgebühr beträgt für 24 Stunden lediglich 60 Cent, der Platz verfügt allerdings weder über V/E noch Strom.

Der Vorteil dieses Platzes, er liegt an einem schönen Park und man ist nur 300 Meter von der Innenstadt und dem Marktplatz mit dem markanten Turm der St. Nikolaikirche entfernt. Das Eis der Eisdiele auf dem Marktplatz ist übrigens absolut zu empfehlen

Die große Kreisstadt Aue liegt in einem tiefen Talkessel und galt bis zum Ende des 20. Jahrhunderts als bedeutende Bergbau- und Industriestadt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde vor allem Uran abgebaut. In Aue fließen die Mulde und das Schwarzwasser zusammen.

Am Nachmittag bekamen wir Besuch von langjährigen Freunden. Eine Freundschaft, die bereits lange in die DDR-Zeit zurückreicht und wir hatten uns, wie immer wenn wir uns treffen, eine Menge zu erzählen.

Ich erinnere mich an Besuche in den 70er und 80er Jahren in Aue, als mehrheitlich Zweitaktfahrzeuge wie der Trabant oder Wartburg hier auf den Straßen unterwegs waren und die den Talkessel mit wabernden bläulichen Auspuff-Dunst füllten, so dass man die Häuser nur schemenhaft wie durch Nebel sehen konnte. Heute ist Aue eine bunte und sehenswerte Stadt

16. Mai, Donnerstag. Den Tag haben wir mit Freunden verbracht. Wir bleiben weiterhin in Aue und haben lediglich unseren Standort verändert. Der relativ neu angelegte Wohnmobilstellplatz am Stadtrand liegt unmittelbar an dem auf einer alten Bahntrasse angelegten, 366 Kilometer langen Mulden-Radweg. Er führt durch die Landschaft des Erzgebirges im Tal der Zwickauer Mulde und gehört mit zu den schönsten Bahntrassenradwegen

Der Stellplatz kostet 18€ und ist ansprechend gestaltet. V/E, Toilette und Dusche sind vorhanden und gepflegt.

N 50° 34‘ 48“ E 12° 41‘ 16“

Unmittelbar am Stellplatz vorbei fließt die Mulde, die nach einem 314 Kilometer langen Lauf in die Elbe mündet

17. Mai, Freitag. Wir haben unseren Standplatz verändert und stehen zwar weiterhin in Aue, aber auf einem Platz ohne V/E, in unmittelbarer Nähe der Wohnung unserer Freunde.
N 50° 35‘ 30“ E 12° 40‘ 35“

Gemeinsam haben wir einen Ausflug nach Zwickau unternommen. Es ist lohnenswert durch die interessante Stadt zu bummeln. Neben sehensweren Plätzen und dem Robert Schumann Haus, haben diese Stadt und die deutsche Automobilindustrie eine interessante, gemeinsame Geschichte Hier wurden die Werke Horch und Auto Union gegründet und während der DDR Zeit von den Sachsenring Werken weitergeführt

Was es alles gibt? Das Museum steht der Kirche St. Marien gegenüber, die 1935 zum Dom erhoben wurde

18. Mai, Samstag. Bis zum frühen Nachmittag zeigte sich die Landschaft regenverhangen. Wolfgang und Gabi sind mit uns nach Klingenthal gefahren und wir haben in der Aschbergschänke, nahe der Aschbergschanze hervorragend gemeinsam gegessen

Zurück in Aue haben wir im Garten, der nahe der Wohnung liegt, in der Nachregenzeit, unter früh abendlicher Sonne und herrlicher Stille, den Tag ausklingen lassen

19. Mai, Sonntag. Wir haben uns nach einer schönen Zeit am Nachmittag von Gabi und Wolfgang verabschiedet und unseren Standort gewechselt, damit wir Ver- und Entsorgen können. Der Stellplatz „unter den Linden“ liegt nicht weit von der Ortsmitte Schneeberg entfernt, hat V/E und Strom. Der Preis beträgt 5€. Der Platz ist groß, und dadurch auch für Wohnmobile mit Hänger geeignet.
N 50° 36‘ 4“ E 12° 38‘ 30“

Eine allabendliche Prozedur. Mimmi hält erstaunlich ruhig, obwohl sie den Sinn des Zähneputzens eher nicht verstehen wird

20. Mai, Pfingstmontag, wir haben das Erzgebirge verlassen und fahren durch das Vogtland langsam wieder in westlicher Richtung

Einen schönen Stellplatz haben wir in Kronach am Waldrand gefunden. V/E und Strom vorhanden, auch geeignet für Fahrzeuge mit Hänger. Preis 5€. N 50° 13‘ 51“ E 11° 19‘ 44“

Spaziergang durch die Lucas-Cranach-Stadt Kronach im Frankenwald. Den halben Weg hinauf zur Festung Rosenberg haben wir geschafft, die andere Hälfte haben wir uns der Hitze und der Einschränkung des Alters wegen verkniffen. Die Festung wurde zum ersten Mal im Jahr 1249 erwähnt. Interessant ist, das diese Festung nie bezwungen werden konnte

Die fast gänzlich erhaltene Altstadt prägen schöne Sandstein- und Fachwerkhäuser, Türme und Gewölbekeller

Ein herrlich warmer Pfingstmontag. Auch wenn die Lust auf ein Eis noch so groß war, in Anbetracht des Menschenauflaufes vor der Eisdiele haben wir es uns verkniffen

21. Mai, Dienstag. Unsere Tour führte uns heute zum Kloster Maria Bildhausen. Der Parkplatz für Wohnmobile an den Außenmauern des Klosters ist kostenfrei und ohne V/E und Strom.
N 50° 16‘ 30“ E 10° 17‘ 11“

Das Kloster Bildhausen ist eine ehemalige Zisterzienserabtei und liegt bei Münnerstadt in Bayern, am Ostrand der Rhön

Das Bild zeigt den Weg in den schön angelegten Klostergarten. Das Kloster wurde 1156 der heiligen Bilhildis gestiftet, daher der Name Bil(hil)d(is)hausen. 1158 wurde das Kloster von Zisterzienser-Mönchen besiedelt. Nach einigen Wechseln, wird die weitläufige Anlage seit 1996 für Menschen mit Behinderung geführt.

Tipp: der Klosterladen jenseits der vorbeiführenden Straße

22. Mai, Mittwoch. Wir haben einen Stellplatz in der Barockstadt Fulda in Osthessen angefahren. Der Platz liegt 15 Gehminuten von der attraktiven Altstadt entfernt und kostet 8€. V/E und Strom vorhanden, Grauwasser-Ablass nur mit Schlauch. N 50° 33‘ 24“ E 9° 39‘ 58“

Links der barocke Dom St.Salvador, Grabeskirche des heiligen Bonifatius und Ziel der Bonifatius Wallfahrt. Rechts die Michaeliskirche, im Jahr 820 erbaut, zählt sie zu den bedeutendsten mittelalterlichen Sakralbauten in Deutschland

Die Altstadt ist sehenswert. Wir bummeln vorbei an schönen Hausfassaden, durch kleine Gassen und über nette Plätze mit einladenden Restaurants, Cafés und Eisdielen. Der Himmel zeigt sich zwar sehr dunkel, wir haben aber Glück, es bleibt trocken

Das barocke Stadtschloss wurde 1706 auf dem Gelände einer Abtsburg aus dem frühen 14.Jahrhundert erbaut. Heute dienen Teile des Schlosses als Sitz der Stadtverwaltung, viele der historischen Räume können allerdings besichtigt werden

23. Mai, Donnerstag. Heute legen wir einen Stopp in Gießen ein. Wir wollten einen ausgewiesenen Wohnmobilstellplatz anfahren. Das dieser aber mit sechs Fahrzeugen die bereit gestellte Kapazität erreicht hatte, sind wir 200 Meter weiter auf einen großen Parkplatz, am Rande eines Parks ausgewichen. 24 Stunden kosten 4€, keine V/E und kein Strom.
N 50° 35‘ 26 E 8° 41‘ 2“

Stadtbummel durch Gießen. Von 1969 bis 1971 habe ich in Gießen gearbeitet und gewohnt. Doch die Stadt hat sich so gravierend verändert, dass mir nichts mehr bekannt vorkommt

Nur wenig ist von der Altstadt übrig geblieben. In der Nacht auf den 17. Dezember 1944 wurde fast der gesamte historische Stadtkern durch einen Feuersturm vernichtet

24. Mai, Freitag. Unsere vorletzte Übernachtung auf dieser Reise legen wir im Taunus, in Idstein ein. Der Stellplatz kostet 10€, hat V/E und Strom und ist nur 10 Minuten vom wunderschönen Stadtzentrum entfernt.
N 50° 13‘ 4“ E 8° 16‘ 44“

Die Altstadt von Idstein ist absolut sehenswert. In den Gassen bieten sich rund 200 schöne Fachwerkhäuser den Augen des Betrachters. Eines schöner als das andere. Unten rechts ist das blaue schiefe Haus zu sehen. 1727 erbaut, geriet es durch bauliche Mängel in die Schieflage und neigte sich nach links

Bemerkenswert und eine Augenweide ist das 1615 erbaute Killingerhaus. Mit seinen Schnitzereien ist es eines der schönsten Idsteiner Fachwerkhäuser

25. Mai, Samstag. Nach der Entsorgung von Grau- und Schwarzwasser starten wir nach Hause. Damit geht unsere zwei-wöchige Tour ins Erzgebirge zu Ende

Unsere Fahrt ging zunächst auf der A3 durch den Taunus, dann die Lahn hinab über Bad Ems nach Koblenz, ein Stück die Mosel hinauf bis Winningen und …

dann auf die A61 in den Stau. Am Nachmittag, nach einer langen, nur von einer Kaffeepause unterbrochenen Stauzeit, haben wir unser Zu Hause erreicht

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