Februar 2025

1. Februar, Samstag. Inge und Wolfgang haben in Ihr neues Vorzelt eingeladen. Wir alle nebst unseren Vierbeinern sind der Einladung zur Einweihung sehr gerne gefolgt. Bereits im Vorfeld munkelte man, das die Einweihungszeremonie den Blutalkoholgehalt der Gastgeber und Gäste leicht fördern könnte. Und in der Tat, wie es nicht anders zu erwarten war, süffiger Gin-Tonic tat es

Eigentlich wären wir heute zu unserer Marokko Tour aufgebrochen. Durch Uschi‘s ungeplante aber erforderliche Zahnbehandlung wird sich unsere Abfahrt um eine Woche verschieben

2. Februar, Sonntag. Ein herrlicher, sonniger Tag, prädestiniert zum Nichtstun, auch wenn sich der Restalkohol von gestern Abend bereits verflüchtigt hat. Mehr als ein Spaziergang mit Mimmi war nicht drin. Der Stellplatz ist übrigens mittlerweile sichtbar gut belegt

3. Februar, Montag. Es ist 17:30 Uhr, die Wolken haben mittlerweile die Sonne verdrängt, lediglich auf dem gegenüber liegenden Bergrücken zeigt sie sich noch. Bei nur noch 13° essen wir vorzugsweise im Wohnmobil. Knusprige Hähnchenschenkel im Airfreyer zubereitet und dazu einen Salat

4. Februar, Dienstag. Nach einem reichhaltigen Arbeitstag, Wäsche waschen, Motorroller putzen und ein paar Vorbereitungen für unsere Weiterfahrt treffen, waren wir mit Isabell und Erik auf dem nicht weit entfernten Stellplatz Finka Alegria N 37° 37′ 45″ W 1° 4′ 56″ und haben dort in der Sonne ein schmackhaftes Menü für lediglich 15€ pro Person zu uns genommen

Am Abend im Wartezimmer einer Zahnklinik in Cartagena. Uschi wartet auf die Zahnärztin, die ihr die Wurzel des schmerzenden Zahnes ziehen wird. Eine halbe Stunde später war alles ausgestanden. Die Kontrolle und abschließende Behandlung ist am Freitag, so dass wir am Samstag Richtung Marokko starten können

5. Februar, Mittwoch. Mittags haben wir einen Ausflug mit Isabell Erik zum Playa El Portùs gemacht. eine schöne kleine Bucht westlich von Cartagena. Auf dem Rückweg gab in einer Tapas Bar kleine Köstlichkeiten

Mimmi und Luzie haben den Aufenthalt auf dem warmen Sandstrand sichtbar genossen und haben sich anschließend geduldig für eine Fotosession zur Verfügung gestellt

Am Nachmittag haben uns Ilona und Ulli zu einem geselligen Treffen bei Kaffee und Kuchen eingeladen. Acht Camper und 5 Hunde haben die Gastfreundschaft in vollen Zügen genossen

6. Februar, Donnerstag. Wir bereiten uns langsam auf die Abfahrt übermorgen vor. An meinem Gesichtsausdruck ist die Anstrengung der Abbauarbeiten leicht zu erkennen. Ulli, das ist der nette Mitcamper im orangener T-Sirt ein Bild höher, hat für eine Menge Sachen, die wir in Marokko nicht benötigen, Platz in seinem geschlossenen Anhänger bis zu unserer Rückkehr zur Verfügung gestellt.

7. Februar, Freitag. Ich habe noch ein paar Dinge in Cartagena besorgt und auf dem Rückweg bin ich abrupt durch eine Polizeisperre gestoppt worden. Nach zehn Minuten kam die erste Kohorte eines Fahrradrennens vorbei. Insgesamt dauerte das nette Spektakel mehr als eine halbe Stunde, bevor ich weiterfahren konnte

Isabell und Erik haben uns an unserem letzten Tag in Los Olivos zum Grillen eingeladen. Es hat hervorragend geschmeckt und wir hätten gerne noch lange zusammensitzen wollen, wenn nicht ein ekelhafter, kalter aufkommender Wind uns hinter sichere Wände getrieben hätte

8. Februar, Samstag. Das sind die vier Marokko-Fahrer. Voller Tatendrang und Lust auf neue Abenteuer, kurz vor der Abfahrt

Trotzdem fällt der Abschied von unseren lieben Camperfreunden schwer. Wir hatten eine tolle Zeit miteinander und wir freuen uns, Euch alle im kommenden Winter gesund wieder zu sehen

Und los geht‘s, straight auf die Autobahn AP7

Nach 278 Kilometer unsere erste Zwischenstation in Los Carlos, in der Area Autocaravanas Viñacastilla.
N 35° 45‘ 46“ W 3° 22‘ 51“. Und groß war unsere Überraschung, als wir Tina, Dieter, Maria und Andy auf dem Platz trafen. Spanien ist ein Dorf 😊

Noch 260 Kilometer Autobahn bis nach Algaciras. Wolfgang fährt straight vorneweg

9. Februar, Sonntag. Am frühen Nachmittag sitzen wir im Büro von Carlos in Algecira und bekommen unsere Tickets für die Überfahrt nach Marokko. Pro Fahrzeug mit zwei Personen, Hin- und Rückfahrt, nicht zeitgebunden, für 270€. Ein guter Preis. Im Übrigen ist für Hunde bei der Einreise, entgegen vieler Aussagen, kein Gesundheitszeugnis erforderlich

Wir übernachten auf dem Stellplatz von Carlos N 30° 10‘ 46“ W 5° 25‘ 20“. Unser Abendessen haben wir ausnahmsweise beim nahen Burger King zu uns genommen. Es war schon erschreckend, wieviel Verpackungsmüll die vier Mahlzeiten verursacht haben. Man sollte sich in der Tat überlegen, ob man eine solche Location noch einmal aufsucht

10. Februar, Montag. Das war ein langer Tag. Die Fähre legte mit eineinhalb Stunden Verspätung in Algecira ab. Auf der Fähre dauerte es dann noch einmal so lange, bis die Pass Formalitäten erledigt waren und das Ausschiffen zog sich ebenfalls in die Länge

Im Hintergrund ist nach knapp zwei Stunden die afrikanische Küste zu sehen

In Tanger Med angelandet, wurden unsere Fahrzeuge geröntgt. Es zog sich, aber wir konnten ohne Beanstandungen wieder einsteigen und zur nächsten Station fahren. An der Zollstelle dauerte es dann wieder länger. Zunächst umrundete ein Rauschgift Suchhund das Wohnmobil, dann wurden die Heckgarage und das Innere des Fahrzeugs inspiziert danach zog sich die Zeit, bis wir unsere Pässe zurück bekamen. Es ist so spät geworden, dass wir uns entschlossen haben, im Hafen zu nächtigen

11. Februar, Dienstag. Nachdem wir die quirlige und verkehrsreiche Stadt Tanger durchquert haben, hat uns Wolfgang zu einem schönen Campingplatz zwischen Tanger und Asilah gelotst. Der Platz verfügt über V/E, WC, Duschen, einem Restaurant, einem Café und zwei Pools. Wir werden zwei Nächte hier bleiben und zahlen pro Fahrzeug für die gesamte Zeit, inklusive Strom 300 Dirham, das entspricht 30€. N 35° 31‘ 45“ W 5° 59‘ 50“

Wir genießen den Nachmittag als einzige Gäste im netten Café mit Blick auf die Bucht und beratschlagen was wir morgen machen wollen. Mit 4 zu 0 Stimmen einigen wir uns, ein Taxi in das 14 Kilometer entfernte Asilah zu nehmen um uns die Stadt anzuschauen

Darauf habe ich mich gefreut. Ein marokkanischer Minze Tee, ordentlich gesüßt. Das schmeckt einfach köstlich.

12. Februar, Mittwoch. Wir sind mit dem Taxi rund 8 Kilometer nach Asilah gefahren und haben die nette kleine Stadt kreuz und quer durchstreift

Was soll ich sagen, in meiner neuen traditionellen Dschellaba fühle ich mich absolut wohl und wenn ich qua Haarfarbe und anderen Details auch nicht wie ein Marokkaner aussehe, so hat mir doch mancher derselben freudig auf die Schulter geklopft

Nach den Anstrengungen einer Stadterkundung ist es absolut gerechtfertigt, das leibliche Wohl in den Blick zu nehmen. Wir alle genießen eine marokkanische Tajine mit Hühnchen. Die Pommes oben drauf dienten nur der Zierde

Die Rückfahrt zum Campingplatz im Taxi war zumindest abenteuerlich. Der Mercedes hatte 43 Jahre auf dem Buckel, die Sicherheitsgurte waren demontiert, der Schalthebel nur noch ein Stummel, die Achsgeräusche waren angsteinflößend und der Motor, na ja, das Auto fuhr noch

13. Februar, Donnerstag. Wir sind auf dem Weg zu unserer nächsten Destination, dem Ort Moulay Bousselham. Auf dem Weg treffen wir zwar auf viele Polizeikontrollen, wir werden aber jedesmal problemlos durchgewunken

Der Stellplatz La Casa Latifa, unmittelbar an einer vogelreichen Lagune gelegen, ist erreicht und als erstes genießen wir alle den guten Marokkanischen Tee.
N 34° 52‘ 22“ W 6° 16‘ 40“

Anita und Wolfgang haben vor großer Kulisse zum Abendessen eingeladen. Es gab ein klassisches Gericht. Fleischrouladen, Klöße und Rotkraut. Uns hat es wunderbar geschmeckt

Am Abend fuhren die Fischer mit ihren kleinen Booten, bepackt mit Fischernetzen auf‘s Wasser hinaus

14. Februar, Freitag. Morgens, nach einer ruhigen Nacht aufzuwachen und diesen Blick vom Bett aus genießen können, es ist einfach phantastisch


Mit dem Taxi ging es vom Stellplatz aus nach Moulay Bousselham. Es ist ein Vergnügen über den großen, bunten und lauten Markt zu schlendern. Alle unsere Sinne haben eine Menge zu Verarbeiten

Die Stadt ist sehr lebendig heute. 15 Tage vor Beginn des Ramadan ist ein besonderer Tag. Viele Marokkaner aus den umliegenden Ortschaften kommen mit ihren Familien auf diesen Markt um Einkäufe zu erledigen, viele Süßigkeiten werden angeboten und um Essen zu gehen

Während die Menschen ihre Einkäufe tätigen, schallen Nachrichten der Regierung aus unzähligen Lautsprechern über den Marktplatz

15. Februar, Samstag. Auf dem Weg nach Rabat, mitten durch das Marktgeschehen und einem Wasserrohrbruch. Nachdem wir die ersten 25 Kilometer über eine mit tiefen Schlaglöchern übersäte Nationalstraße gefahren sind und dabei regelmäßig mit dem Überhang aufgesetzt haben, wechselten wir auf die Autobahn

Immer wieder überholen wir Eselskarren sowohl die Kinder, als auch die Fuhrwerkslenker winken und grüßen freundlich

In einem Vorort von Rabat haben wir in einem Supermarkt ein paar Lebensmittel eingekauft. Die Gerüche am Gewürzstand sind einfach phänomenal. Daran kam ich nicht so schnell vorbei

Das ist der Blick vom Wohnmobil aus, am Rand der Stadt. Hier bleiben wir bis Montag und werden uns morgen Rabat anschauen. Rabat zieht sich landeinwärts entlang des Flussufers von der Kasbah des Oudaïas über die arabische Altstadt (Medina) bis zum Bahnhof Rabat Ville im Zentrum. Wir stehen auf einem Gebührenfreien Parkplatz, ohne V/E, nahe einer Polizeistation. N 34° 1‘ 33“ W 6° 51‘ 0“

Diese Zwillingskanone soll die Haupt- und Königsstadt Rabat auf der Meerseite schützen. Doch welcher Bube hat sie umgedreht? Zielt sie doch jetzt auf die Wohnhäuser. Hoffentlich nicht auf den Königspalast 😊

16. Februar, Sonntag. Wir spazieren vom Stellplatz aus in die Innenstadt von Rabat und kommen an einem riesigen Friedhof vorbei, der sich soweit das Auge blickt, über den gesamten Hügel zieht

Kurzer Fotostopp. Drei der vier wagemutigen Marokkoreisenden auf dem Weg zur Kasbah

Die archäologische Stätte von Chellla. Ein historischer Schatz Marokkos und Teil des Weltkulturerbes

17. Februar, Montag. Unsere Tagestour war heute relativ kurz, sie führte uns rund 60 Kilometer an der Küste entlang bis nach Mohammedia zum Camping Mimosa. Hier bleiben wir zwei Nächte und werden morgen die nahe Stadt Casablanca besuchen. Pro Nacht zahlen wir inklusive Strom 100 Dirham, also rund 10€. N 33° 43‘ 37“ W 7° 20‘ 9“

Natürlich gönnen wir uns nach einem kurzen Spaziergang den aromatisch schmeckenden marokkanischen Minzetee

18. Februar, Dienstag. Mit dem Taxi 5 Kilometer zum Bahnhof nach Mohammedia, weiter mit dem Zug rund 35 Kilometer nach Casablanca und weiter mit einem Taxi zur Hassan- II. -Moschee. Leider war heute die Moschee während unseres Stadtbesuchs für Besucher geschlossen

Diesen Prunk hätten wir gesehen, wenn wir denn ins Innere gekommen wären.

Als nicht ganz logische Alternative haben wir uns dafür die große Fischhalle im Zentralmarkt von Casablanca angeschaut

Rick‘s Café. In diesem Café war Ernest Hemingway Dauergast und in den berühmten Filmen „Haben und Nichthaben“ und „Casablanca“, beide mit Humphrey Bogart in der Hauptrolle, spielt das Café eine Rolle. Wer kann sich nicht noch an die berühmten Sätze aus dem Film Casablanca erinnern? „schau mir in die Augen, Kleines“ und „spiel‘s noch einmal, Sam“


19. Februar, Mittwoch. Unsere Tour führte uns heute 251 Kilometer teils über die Autobahn, teils über Nationalstraßen bis nach Oualidia. Gewöhnungsbedürftig ist es, Fußgänger oder Radfahrer auf einer mehrspurigen Autobahn zu erleben. Völlig überladene LKW‘s gehören zum Landschaftsbild

Unser Übernachtungsplatz „Camping Car de Oualidia“ liegt 400 Meter von der Küste entfernt. Die Toilettenentsorgung und Wasser bunkern ist möglich, aber es gibt weder Strom noch Grauwasserentsorgung. Die Nacht kostet 5€.
N 32° 43‘ 52“ W 9° 2‘ 37“

Wolfgang hat eine wunderbar gewürzte und herrlich schmeckende Gemüsesuppe gekocht, die wir uns in der späten Nachmittagssonne und mit großer Freude munden lassen

Am Rande des Stellplatzes gibt es elf Strohdachbuden, die alle Fischgerichte vom Grill anbieten. Für eine Golddorade mit einem marokkanischen Salat und einem Minztee zahlt man 70 Dirham, also gerade mal 7€. Selbst Fischsuppen und der marokkanische Tee werden auf dem Holzkohlegrill zubereitet

20. Februar, Donnerstag. Wir sind heute noch in Oualidia geblieben und haben am Vormittag einen ausgedehnten Spaziergang am Strand gemacht. Die Hunde hatten tierischen Spaß im feinen Strandsand zu toben. Überall stehen Fischverkäufer und bieten viele Arten frisch gefangenen Fisch zum Kauf

Nachmittags war ich mit Wolfgang in der nahen Stadt, wir haben Brot und Gemüse eingekauft, Tee getrunken und uns vieles angeschaut. Im Bild sieht man eine landestypische Metzgerei.

Am frühen Abend haben wir eines der Angebote am Rande des Stellplatzes genutzt und uns verschiedene Fische auf dem Holzkohlengrill zubereiten lassen

Das Essen war köstlich und es bedarf keiner weiteren Worte, die Bilder sagen alles

21. Februar, Freitag. Stopp an einer steilen Felsenküste in der Nähe von Safi, auf dem Weg zu unserem nächsten Übernachtungsplatz in Ounara

Auf dem Platz davor hält ein Rudel Hunde Siesta. Wir begegnen vielen frei lebenden Hunden auf unserer Tour. Die meisten sehen gut genährt aus, es gibt allerdings auch einige verletzte Tiere, die humpelnd der Straße folgen

Wir sind auf unserem Weg in den Süden in Ounara angekommen und stehen auf dem Camping des Oliviers Chez André. Der Platz kostet mit Strom 125 Dirham, also ca. 12€ pro Nacht. Es ist alles vorhanden was ein Camper benötigt N 31° 31‘ 58“ W 9° 32‘ 48“

Bei einem Spaziergang in die Stadt sahen wir neben einer Motorradwerkstatt diesen Schreiner, der gerade eine herrliche Intarsienarbeit fertigstellt. Das wird ein wunderbarer Tisch

Pferde- und Eselskutschen prägen das Bild dieser kleinen Stadt

Alle Arbeiten werden im Freien verrichtet. Bohren, Schweißen, Nieten und Lackieren. Die dahinter liegenden Räume dienen lediglich als Lager für das Material

22. Februar, Samstag. Wir fahren mit dem Bus 25 Kilometer in die Stadt Essaoira (arabisch, die Eingeschlossene). Wir wollen die Kasbah und den Souk besuchen. Die Fahrt kostet pro Person 7 Dirham, das entspricht 70 Cent

Eingang zum Souk in der Medina. Die Medina mit den zwei Stadttoren wurde 2001 in die UNESCO Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Hunderte Marktstände, verteilt in vielen verwinkelten Gassen bieten hier alle möglichen Güter an

Die bunte Vielfalt ist außerordentlich beeindruckend

Wir genießen jeder ein großes Glas frisch gepressten Granatapfelsaft.

Die Rückfahrt am späten Nachmittag gestaltete sich ziemlich abenteuerlich. Das der Bus noch fuhr glich einem Wunder. Auf dem Armaturenbrett bewegte sich kein Zeiger, obwohl der Busfahrer durch heftiges Draufhauen das Problem zu lösen versuchte. Die Verkleidungen an Türen und Fenstern hingen in Fetzen herunter. Auf leichten Steigungen konnte man nebenher laufen, der Bus war völlig überladen, aber allem zum Trotz kamen wir nach langer Fahrt gut am Ziel an

23. Februar, Sonntag. Ein Sonntag wie er sein soll. Wir haben alles in Ruhe angehen lassen. Für den Nachmittagskaffee hat Anita Waffeln gebacken. Nun gut, ein bisschen Arbeit war auch dabei. Wäsche waschen und Scheiben reinigen

Wolfgang und ich waren noch einmal auf dem nahen Marktplatz, haben Espresso getrunken und Esel gefüttert. Ich trug zum ersten Mal meine Sonntags-Dschellaba

Am Abend haben wir den Hochrechnungen entgegen gefiebert und wir haben uns massiv darüber geärgert, dass es für Reisende keine Möglichkeiten gibt, an der Wahl teilzunehmen. In unserem digitalen Zeitalter sollte dies doch eigentlich problemlos möglich sein

24. Februar, Montag. Gestern wurde im Übrigen in Marokko die Zeit auf Sommerzeit umgestellt. Wir hinken nun der Zeit in Deutschland eine Stunde hinterher.
Auf dem Weg nach Agadir haben wir aus den Bergen kommend an der Küste einen Stopp eingelegt, und einen starken, heißen Espresso getrunken

Währenddessen habe ich mich um ein Rudel wilder Hunde gekümmert. Nein, ich bin kein Hundeflüsterer, aber die Tierchen lieben natürlich das Futter das ich ihnen mitgebracht habe und sie sind so zutraulich

und noch ein Stopp. Nach einem Glas, gefüllt mit frisch gepressten Orangensaft ging es im Anschluß gestärkt weiter

Unser Übernachtungsplatz liegt rund 20 Kilometer vor Agadir, auf dem Campingplatz Aourir, 5 Kilometer von der gleichnamigen Stadt entfernt. N 30° 29‘ 41“ W 9° 37‘ 24“. Der Platz ist großzügig bemessen, verfügt über V/E und Strom

25. Februar, Dienstag. Wir haben ein Problem lösen können. Unser Kühlschrank hat seit Tagen während der Fahrt nicht mehr auf die Bordbatterie umgeschaltet, sondern lief kontinuierlich mit Gas. Da wir einen LPG Gastank haben und es in Marokko kein LPG gibt, müssen wir sparsam mit der Gastankfüllung umgehen. Also haben wir in Agadir eine landesweit beworbene Wohnmobilwerkstatt aufgesucht. Wie groß war unser Erstaunen, als wir an der Werkstatt ankamen und lediglich diese Garage vorfanden

Aber zielsicher haben die beiden Monteure den Stromkreis durchgemessen, die Platine ausgebaut, sich in ein Auto gesetzt und sind für eine Stunde samt Platine verschwunden. Nach ihrer Rückkehr (woher auch immer) wurde entweder eine neue oder das reparierte Teil wieder eingebaut und das Problem war behoben. Der etwa zweistündige Aufwand hat uns insgesamt lediglich 750 Dirham, also knapp 75€ gekostet.

Abenteuerlich, wie manche Fahrzeuge beladen sind

Unser Übernachtungsplatz für die nächsten zwei oder drei Tage. Camping Sidi Wassay mit Blick auf das Meer. N 30° 3‘ 23“ W 9° 41‘ 19“. V/E, Restaurant und ein kleiner Laden vorhanden. Preis pro Nacht 11,50 €, Elektrizität 3,50 €

26. Februar, Mittwoch. Wir haben Rüdi kennengelernt, ein Schweizer der in Marokko lebt und der über das Sammeln von Halbedelsteinen mit Wolfgang bereits bekannt war. Hier sitzen wir über der Straßenkarte und planen unsere weitere Tour auf dem Hintergrund seiner Empfehlungen

Rüdi nahm uns in seinem geländegängigen Wagen mit zu seinem nicht weit entfernten Domizil

Unterwegs machten wir Halt Fluss Oued Massa. Eine herrliche Landschaft. Der Fluß entspringt im relativ regenreichen äußersten Westen des Anti-Atlas-Gebirges und mündet nach 120 Kilometer 45 Kilometer südlich von Agadir, am Dorf Massa, im Nationalpark Souss Massa in den Atlantik. Der Nationalpark gehört wegen seiner Vielzahl an seltenen Vögeln (z. B. Waldrapp, Purpurreiher) zu den bedeutendsten Naturschutzgebieten Afrikas

Ein herrlicher Platz zum Leben. Rüdi führte uns über sein großes erworbenes Grundstück, auf dem Handwerker und ein Gärtner damit beschäftigt sind, das darauf stehende Gebäude-Ensemble und die Gartenanlage zu sanieren und herzurichten

27. Februar, Donnerstag. Während zu Hause in Köln der Karneval tobt, sitzen wir mit Rüdi gemütlich in einem tollen landestypischen Restaurant und lassen es uns gut gehen. Der Tisch ist reichlich gedeckt. Ziege, Hühnchen, verschiedene Gemüse, Salat, Sardinenbällchen und mehr

Der Innenhof des Restaurants in dem wir tafeln hat einiges zu bieten. Bananenstauden, Orangenbäume

und Papayas. Die Papaya wird manchmal auch als Baummelone bezeichnet. Lustiges Detail am Rande: In der kubanische Sprache hat das Wort Papaya die Bedeutung Vagina. In einer alten kubanischen Volksweisheit heißt es, dass Frauen, die in einem heißen Bad auf Papaya-Blättern sitzen, eine enge Vagina bekommen. Für Männer wird gesagt, dass das Essen von Papaya längere Erektionen hervorrufen würde. Na ja, ob“s stimmt? Mythen gibt es viele

Auf der Rückfahrt zu unserem Campingplatz wurden wir durch eine von einem Esel begleiteten Schafherde ausgebremst

Der Rückweg führte uns auch durch einen schönen Eukalyptuswald. Die schnell wachsenden Bäume werden auch Blaugummibäume genannten und gehören der Gattung der Myrtengewächse an

28. Februar, Freitag. Gegen 10:00 Uhr sind wir aufgebrochen und nähern uns über teils unwegsamen Straßen der Westsahara. Offroad abbiegen erlauben wir uns mangels Allradantrieb zwar nicht, hin und wieder über eine Düne fahren, die der Wind auf der Straße platziert hat, macht aber großen Spaß

Ein in westdeutscher Landschaft ein eher seltenes Bild. Achtung Kamele, das heißt runter vom Gas und noch langsamer Fahren, als es ob der Straßenzustände sowieso erforderlich ist

Wir sind in Sidi Ifni auf dem gleichnamigen Campingplatz unmittelbar am Strand angekommen. Der Platz kostet inklusive Elektrizität 80 Dirham, also etwa 7,90€ pro Nacht. N 29° 34’ 4“ W 10° 10’ 25“. Wie außerhalb der großen Städte üblich, gibt es hier keine Toiletten, sonder mit Porzellan eingefasste Bodenlöcher. Nutzt man diese, ist durch die freie Hock-Stellung der Muskelkater in den Oberschenkeln obligatorisch

Diese Treppen müssen genommen werden, will man in die Stadt Sidi Ifni, die den Beinamen trägt „Tor zur Sahara“.

Eine wunderschön angelegte Parkanlage krönt den Mittelpunkt des Ortes, dessen Häuser alle in den Farben Blau und Weiß erstrahlen

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