
1. März, Samstag. Unser erstes Etappenziel heute war die Arche de Aali Aman. Ein beeindruckendes Felsentor unweit von Sidi Ifni

Jetzt ist es soweit. Nach sechs Jahren und 9 Tagen haben wir 100.000 Kilometer erreicht. Diese immense Distanz hat uns Muli ohne Murren und ohne Macken brav getragen. Der Anfang für die 2 vor den fünf Nullen ist gemacht

Auf einer kleinen Bergstraße im Anti-Atlasgebirge haben wir uns festgefahren. Regenfälle haben einen großen Teil der Straße zerstört und Schlammlawinen ein passieren für uns unmöglich gemacht. An dieser Steigung ging nichts mehr und die Räder musste ich aus dem Morast frei schaufeln

Wir haben einen Stellplatz ohne V/E in Tafraoute angefahren und bezahlen dafür 15 Dirham, 1,5€. N 29° 43‘ 15“ W 8° 59‘ 3“. Am Abend haben wir den Souk in der Stadt besucht und in interessante Geschäfte hineingeschaut.
2. März, Sonntag. Nach dem Frühstück haben wir den Platz gewechselt und sind 300 Meter weiter auf den Campingplatz les Trois Palmiers gefahren. Da unser Wohnmobil einen Gastank hat, in Marokko aber kein Gas getankt werden kann, muss ich sparsam damit umgehen. Damit der Absorber Kühlschrank nicht mit Gas betrieben wird, benötige ich einen 230 Volt Anschluss und den habe ich hier auf diesem Platz. N 29° 43‘ 18“ W 8° 58‘ 47“






Ausflug zu den blauen Felsen, wenige Kilometer entfernt von Tafraoute, einer Berber Stadt im Anti Atlas Gebirge. Der belgische Künstler Jean Verame hat 1984 die Felsen mit der Hilfe von 30 marokkanischen Feuerwehrleuten, Löschschläuchen und mit 18 Tonnen Farbe besprüht. Da die gleißende Sonne mit den Jahren die Farben verblassen lässt, haben die Feuerwehrmänner vor ein paar Jahren den Farbüberzug erneuert
Das musste sein. Muli schleppt mittlerweile gut 20 Kilo getrockneten, rötlichen Schlamm mit. Der Unterboden ist nicht mehr zu erkennen, die Radkästen damit gefüllt. Also haben wir ihn hier waschen lassen. Drei Mann stürzten sich auf das Fahrzeug, einer davon auf das Dach, weichten ein, seiften ein, wuschen das gesamte Fahrzeug und trockneten es mit einer Unmenge von Lappen. Das ganze für 180 Dirham, also 18€. Muli ist wie neu


3. März, Montag. Wir haben einen örtlichen Künstler beauftragt, unsere Garagentüre mit einem landestypischen Bild zu bemalen. Statt Öl auf Leinwand, Farbe auf Muli. Es fängt gut an. Zwischendurch legt er Pausen ein, damit die Farbe trocknet. Wir sind gespannt, wie es weiter geht

Es entwickelt sich, die erste Ziegen laben sich im Arganbaum

Fertig. Der Künstler, ein Berber aus Tafraoute hat ein wunderschönes, filigranes Gemälde in vier Stunden fertiggestellt. Wir finden, eine tolle Arbeit für 1300 Dirham, also 130€. Die Garagentüre auf der gegenüberliegenden Seite dagegen sieht nun ziemlich nackt aus
4. März, Dienstag. Wir sind auf dem Weg nach Taliouine, 200 Kilometer durch das Anti-Atlas-Gebirge. Auf dem Weg begegneten wir diesen beiden Frauen, die uns zeigten, wie sie mühselig mittels eines Seilzuges und einem Eimer Wasser aus einem tiefen Brunnen heraufzogen um ihre Wäsche auf den umliegenden großen Steinen ebenso mühselig waschen zu können. Wir haben ihnen zu ihrer großen Freude für ihre Kinder einige Kleidungsstücke von unseren Enkelkindern überlassen

Von den 200 Kilometern gingen 90 Kilometer über eine unbefestigte Bergstraße und durch ausgetrocknete Flussläufe. Schrittgeschwindigkeit war teilweise zu schnell
Unsere Fahrt ging durch kleine Berberdörfer, die sich an die steilen Hänge der Berge schmiegen. Die marokkanische Bevölkerung besteht heute zu etwa einem Drittel aus Berbern, die vor allem in den gebirgigen Regionen leben

Eine Kaffeepause im ausgetrockneten Flussbett. Die Pause war wirklich nötig. Diesmal nicht weil unsere Hunde den Drang verspürten sich erleichtern zu müssen, sondern weil für uns beide am Lenkrad die Fahrt durch das unwegsame Gelände höchste Konzentration erforderte und diese durch Koffein wieder aufgefrischt werden musste

Eine Gruppe tiefverschleierte Berberfrauen reitet auf ihren Eseln an uns vorbei. Ihr Weg führt sie zum nächsten Markt um Einkäufe zu erledigen, damit während des Ramadan nach dem Sonnenuntergang genug zum Essen auf dem Tisch steht

Die Nacht verbringen wir auf dem Campingplatz Toubkal in der Nähe von Taliouine. Der Platz ist herrlich gelegen, hat V/E, Strom und kostet 80 Dirham, also knapp 8 €.
N 30° 31‘ 22“ W 7° 53‘ 37“


5. März, Mittwoch. Nach dem Frühstück fuhren wir noch einmal in die nahe Stadt Taliouine um in einer Kooperative Safran zu kaufen. Safran gilt als das teuerste Gewürz der Welt. Die kleinen, tiefroten Safranfäden werden aus dem im Herbst blühenden Safrankrokus gewonnen. Falls Du das liest, Uwe, das Glas ist für Dich und Deine exzellente Küche




Auf dem Weg nach Ouarzazate haben wir uns etwas abseits der Strecke die Ruine der Kasbah Zanifi angeschaut. Diese Festung stammt aus dem 16./17. Jahrhundert und diente als Speicher für Lebensmittel und bei einem kriegerischen Angriff als Schutz des Königs, des Provinzgouverneurs und anderer hochgestellter Persönlichkeiten

In der Kasbah diente ein kleiner erhaltener Raum zwei Berberfrauen als Werkstatt. Dort knüpfen sie Teppiche bei schwachem Licht. Für diesen Teppich benötigen sie etwa drei Monate

Auf dem Rückweg zu unseren Fahrzeugen wurden wir von zwei Berberfrauen herzlich in den Vorgarten ihres Hauses gebeten und dort köstlich mit verschiedenen Broten, Olivenöl, Honig, süßen Gebäck und Tee bewirtet. Die beiden Frauen führen ein nettes Gästehaus. Eine Bezahlung für ihre Gastfreundschaft lehnen sie kategorisch ab

Revanchieren konnten wir uns letztendlich mit einer Packung Aspirin gegen Kopfschmerzen, die eine unserer Gastgeberinnen befallen hatte (natürlich nicht wegen uns). Wie immer lauerten eine Horde Kinder um‘s Wohnmobil, in der Hoffnung auf Süßigkeiten

Häufig bremsen uns Bergziegen aus, die in aller Ruhe die Straße überqueren. Auf einer Strecke von 150 Kilometern sind wir mit wenigen Ausnahmen alleine unterwegs. Lediglich in den durchquerten kleinen Städten gibt es Verkehr

Unser Übernachtungsplatz, auf dem wir weitere zwei Tage bleiben werden, liegt in der etwas größeren Stadt Ouarzazate, zwischen den Gebirgszügen des Anti-Atlas und des Hohen-Atlas-Gebirges. Camping Ouarzazate. Das Zentrum ist zu Fuß erreichbar. Der Platz bietet V/E und Strom, der Pteis pro Nacht beträgt mit Elektrizität 120 Dirham, 12 €. N 30° 55‘ 24“ W6° 53‘ 12“
6. März, Donnerstag. Uschi, Mimmi mit ihren kurzen Beinchen und ich haben heute einen Ausflug in die Stadt und in den verwinkelten Souk unternommen. 8,5 Kilometer zu Fuß in gleißender Sonne, da sind wir fast an unsere Grenzen gekommen. Entlang der Hauptstraße wurden die Bäume radikal beschnitten

Dies ist der Eingang zu dem großen zentralen Platz in Ouarzazate, hinter dem der Souk (Markt) beginnt

Hier ist alles zu haben. Die schmalen Gassen führen scheinbar endlos weiter, rechts und links von unzähligen Händlern eingegrenzt. In den vielfältigen Abzweigungen kann man sich schon mal schnell verlaufen

Gesträubt hat sich unsere Fellnase Mimmi, aber genutzt hat es ihr nicht und als sie merkte, das es ohne das dichte und lange Fell für sie luftiger und angenehmer wurde, schwand der Widerstand ziemlich schnell


7. März, Freitag. Wir haben uns ein Auto für einen Tag gemietet, um einige Sehenswürdigkeiten anfahren zu können, ohne unsere Wohnmobile bewegen zu müssen

Unser erstes Ziel liegt etwa 30 Kilometer entfernt und wir fahren durch eine herrliche Landschaft zwischen dem Anti-Atlas und dem Atlas Gebirge. Im Hintergrund sehen wir die verschneiten Gipfel des Atlas

Vorbei geht es an großen Ziegenherden, wilden Hunden und weidenden Camelen
Das erste Ziel ist Ait-Ben-Haddou. Ein gegen Angriffe befestigtes Dorf (Ksar) das seit 1987 in die Weltkulturerbe Liste der UNESCO aufgenommen wurde. Die ineinander verschachtelten Wohnburgen (Tighremts) mit ihren Zinnen und Ecktürmen verleihen dem Ort ein wehrhaftes Aussehen. Im übrigen diente dieser Ort als Filmkulisse für „Jesus von Nazareth“ und „Gladiator“




Unser zweites Ziel war „Gas Haven“. Dieser unheimliche Ort liegt 35 Kilometer von unserem Ausgangspunkt, dem Campingplatz Ouarzazate entfernt, in Richtung Anezal und diente als Filmkulisse für „The Hills have Eyes“



Und das letzte Ziel unseres Ausflugs heute war die Flint Oase, 20 Kilometer von unserem Ausgangspunkt entfernt. Eine Oase mit herrlichen Palmenhainen an deren Rand sich ein verlassenes Berberdorf schmiegt

8. März, Samstag. Heute gibt es nur ein Bild vom Tag. Wir sind in der Todra Schlucht und werden heute Nacht auch hier bleiben. Ich muss gestern irgendetwas gegessen haben, dessen Gift sich langsam in meinem Körper ausbreitet. Auf der 170 Kilometer langen Strecke habe ich dreimal eine Pause einlegen müssen, habe mich heftig übergeben und liege jetzt am Ziel etwas schwächer als mein Normalzustand mit Fiber im Bett.

Wir übernachten auf einem Parkplatz am Ausgang der Todra Schlucht. Keine V/E, kein Strom aber dafür viele freilaufende Hunde. N 31° 35‘ 20“ W 5° 35‘ 47“


9. März, Sonntag. Nach dem Frühstück, das für mich nur aus einer Banane bestand und bevor wir weiterfuhren, sind wir durch die beeindruckenden, hohen Felswände der Todra Schlucht gelaufen

Wir waren allerdings nicht die Einzigen, die dieses Naturschauspiel erleben wollten

Weiter ging unser Weg rund 200 Kilometer zurück durch Ouarzazate auf einen Campingplatz 20 Kilometer nordwestlich hinter der Stadt, an der Straße nach Marrakesch.
Unterwegs begegnete uns dieser Eseltransport. Da der Esel seinen Kopf voller Neugierde weit über die Ladefläche hinausstreckte, konnte ich nur durch ein schnelles Lenkmanöver verhindern, dass das arme Tier an meinen Rückspiegel stieß

Der Campingplatz Auberge Escale hat V/E und Strom. Er kostet 70 Dirham und 20 Dirham für den Strom, also zusammen rund 9 €
10. März, Montag. Vier Wochen sind wir jetzt bereits in Marokko. Die Zeit ist ob der vielen Eindrücke wie im Flug vergangen. Tolle Landschaften, nette Begegnungen und leckeres Essen haben die Tage wundervoll angereichert. Heute legen wir eine Pause ein und bleiben noch auf dem Campingplatz. Nach einer ausgiebigen Dusche, eine gute Gelegenheit für eine neue Frisur


11. März, Dienstag. Nachdem wir vormittags die Grau- und Schwarzwassertanks entleert und den Trinkwassertank wieder randvoll gefüllt hatten, ging es bei schönem Wetter auf die Piste in das Atlas Gebirge auf knapp 2000 Meter Höhe

Hin und wieder begegneten uns Berber auf ihren Eseln, die alle freundlich grüßten, indem sie uns entweder zuwinkten oder die rechte Hand zum Herzen führten. Ab und zu kamen Kinder ans Fahrzeug und bekamen von uns Kleinigkeiten, zu ihrer großen Freude

Nach wenigen Kilometern kamen wir in das Erdbebengebiet. Viele der Häuser, die aus Lehm und Stroh erbaut wurden, waren zerstört und neben den Ruinen sah man häufig neu errichtete Steinhäuser

Am frühen Nachmittag erreichten wir unser Ziel. Das Gästehaus Maison d‘hõtes Restaurant Agdal Télouet, hier soll es eine sehr gute Tajine geben, die wir am Abend genießen wollen. Auf dem Parkplatz vor dem Gästehaus werden wir über Nacht bleiben
N 31° 15‘ 31“ W 7° 19‘ 42“

Im Gästehaus haben wir am Abend eine köstliche Tajine gegessen. Zuvor gab es eine wunderbar gewürzte pürierte Möhrensuppe und im Anschluß saftige Mandarinen
12. März, Mittwoch. Wir fahren durch das hohe Atlas Gebirge auf der Straße nach Marrakech. Die Straße wurde, nachdem die alte Piste durch das Erdbeben 2023 zerstört wurde, neu gebaut und vielfach dreispurig angelegt. 3000 Menschen verloren dort vor eineinhalb Jahren ihr Leben und 300.000 wurden obdachlos. 60.000 Gebäude wurden zerstört

Drei Frauen, die mit ihren Töchtern am Straßenrand saßen und denen wir mitgebrachte Kinderkleidung überließen erzählten mir, dass sie alles verloren hätten, wie arm sie seien und da Zahlungen vom Staat mittlerweile geendet hätten, sie nun gar nichts mehr besäßen.
Man beachte übrigens den entgegenkommenden LKW mit Kühen auf dem Dach

Einfahrt nach Marrakech. Das dritte Tor hat gepasst, bei den zwei vorausgegangenen wären wir stecken geblieben. Man benötigt vier Augen, um unfallfrei durch die Stadt zu kommen. Jeder schiebt sich vorbei, ob Auto oder Roller, ohne auf andere zu achten. Im berüchtigten Süditalien zu fahren, ist dagegen ein Kinderspiel

Die Festung Atone und das Tor von Ali. Eine von Abu Bakr Ben Omar 1071 erbaute Steinfestung bildete den ersten Stadtkern von Marrakech

Gleich nebenan befindet sich die beeindruckende Koutoubia Moschee, auf deutsch, die Moschee der Buchhändler. Sie ist die größte in Marrakech. Der Turm wurde 1199 fertiggestellt. Die Moschee ist 90 Meter breit, 60 Meter lang und bietet Platz für 25.000 Gläubige. Sie ist die älteste Moschee in Marokko. Unser Übernachtungsplatz liegt unmittelbar vor der Moschee im Herzen von Marrakech. Er kostet 150 Dirham (15 €) Entsorgung und Strom vorhanden. Allerdings funktionieren nur wenige der Steckdosen.
N 31° 37‘ 25“ W 7° 59‘ 43“

Unser Spaziergang in den nahen Souk. Die Stadt ist quirlig und das Angebot auf dem Markt ist überwältigend

Die Gewürzstände, mit ihren exotischen Düften können einem die Sinne berauben. Die Vielfalt ist ungemein beeindruckend


13. März, Donnerstag. Wir verlassen die schöne aber laute Stadt Marrakech und fahren Richtung Osten in Richtung Ouzoug. Auch das ist eine Realität in diesem interessanten, aufregenden und gastfreundlichen Land. Häufig säumen Müllablagerungen die Straßen, insbesondere sieht man viele Plastikabfälle

Immer wieder treffen wir auf kleine Schaf- oder Ziegenherden, die das spärliche Grün am Straßenrand abgrasen und müssen unsere ehedem geringe Geschwindigkeit weiter drosseln, da die Tiere auch schon mal vor dem Wohnmobil plötzlich die Straße queren

Zum Einkaufen und um in die Schule gehen zu können, müssen Frauen und Kinder oft einen kilometerweiten Weg bewältigen

Es sind zwar noch viele Eselskarren auf den Straßen unterwegs, aber man gewinnt den Eindruck, dass diese langsam von den Tuk- Tuk‘s abgelöst werden

Die Nacht verbringen wir in der Auberge Camping Zebra in der Nähe von Ouzoud im mittleren Atlas Gebirge. Ouzoud ist in der regionalen Berbersprache das Wort für „Olive“ und bezieht sich auf Öl- und Getreidemühlen in der Nähe. Ein netter Platz mit V/E für 120 Dirham und Strom für 30 Dirham N 32° 0‘ 22“ W 6° 43‘ 10“
14. März, Freitag. Wir spazieren zu den Wasserfällen von Ouzoud. Über mehreren Ebenen aus rotem Fels stürzt der Fluss 110 Meter in die Tiefe und mündet in einen kleinen See. Diese Wasserfälle sind die höchsten in Marokko und gelten als die schönsten. Die Ufer der Wasserfälle sind von Feigenbäumen und urwaldähnlichen Lianen bewachsen. Oberhalb der Wasserfälle befinden sich einige Mühlen, die noch im Betrieb sind
900 Stufen führen hinab zu dem kleinen See, der durch den Wasserfall entsteht

Mimmi‘s erste Begegnung mit einem Berberaffen. Die Affen hatten jedenfalls mehr Respekt vor Mimmi als umgekehrt

Laut Schätzungen gibt es in Nordafrika nur noch rund 7.000 frei lebende Berberaffen. 70% davon leben in Marokko und drei davon interessieren sich brennend für Mimmi

Die Berberaffen sind die einzigen Primaten die im nördlichen Afrika leben (im Atlas Gebirge in Marokko und Algerien). Berberaffen, auch Magots genannt leben in der Regel in Gruppen. Wie bei den Pavianen bleiben die Weibchen in der Geburtsgruppe, während die Männchen mit Erreichen der Geschlechtsreife eine neue Gruppe suchen müssen. Auch die Männchen kümmern sich um den Nachwuchs. Dabei machen sie keinen Unterschied, ob ein Neugeborenes von ihnen abstammt oder nicht. Das liegt vor allem daran, dass die Weibchen sich mit mehreren Männchen paaren, so dass sich kein Männchen seiner Vaterschaft absolut sicher sein kann

15. März, Samstag. Unsere Tour führt uns heute 204 Kilometer durch das Mittlere Atlas Gebirge bis in die Stadt Khenifra

Manche Straßen waren in einem wirklich erbarmungswürdigen Zustand, so dass mehr als 10 Stundenkilometer nicht drin waren

Abenteuerliche Brückenkonstruktionen prüften unser Vertrauen

Die Nacht verbringen wir etwas außerhalb der Stadt auf einem großen Platz neben einer Tankstelle und einem Restaurant.
N 32° 58′ 24″ W 5° 39′ 41„
16. März, Sonntag. Und weiter geht es, teilweise auf kleinen Bergstraßen, teilweise auf gut ausgebauten zweispurigen Straßen ohne allzu viele und große Schlaglöcher in Richtung Fes

Solch beladene Fahrzeuge sind häufig zu sehen. Interessant wird es immer dann, wenn sie mit ihren hohen Schwerpunkt in eine Kurve fahren und sich dabei bedenklich zur Seite neigen

Die Einfahrt nach Fes hat uns dieser störrische Esel etwas erschwert. Es dauerte, bevor das wehrhafte Tier von der Straße vertrieben werden konnte

Wir sind in Fes angekommen und stehen auf dem Stellplatz „Der grüne Diamant“ unmittelbar neben einem herrlichen Orangenbaum. V/E und Strom sind vorhanden, der Preis beträgt 125 Dirham (15 €) inclusive allem
N 33° 59‘ 16“ W 5° 1‘ 13“ Hier werden wir drei Tage bleiben und uns die älteste der vier Königsstadte erschließen


17. März, Montag. Heute steht die Medina in Fes auf unserem Programm. Die Medina ist ein verwinkeltes Labyrinth aus mehr als 1000 kleinsten Gässchen. Ein Areal auf dem man sich verlaufen kann und ohne einen Führer oder Google Maps nur noch schwerlich herausfindet

Die Medina in Fes ist die älteste und größte in Marokko. Hier trifft man neben Händlern, die ein unglaubliches Angebot präsentieren auch das ganze Handwerk, vom Gerber über den Weber, den Töpfer, den Schuster, den Schneider und viele andere

Sehr imposant sind die Farbfässer der Gerber, die einen eklatanten Geruch verbreiten und in welchen die Gerber mit bloßen Händen und ohne Mundschutz die Leder tauchen

Das gesamte Viertel ist geprägt von einem scharfen und unangenehmen Geruch aus den Gerberfässern

Die Gerüche in der Medina sind überhaupt unbeschreiblich. In den strengen Uringeruch des Gerberviertels mischen sich würzige Düfte aus den Gwürzangeboten mit süßlichem Parfumgeruch und dem Duft frischer Backwaren

Überall herrscht ein geschäftiges und buntes Treiben. Esel und Handkarren bringen frische Waren zu den Verkäufern

Hoch über den Dächern der Medina in Fes gönnen wir uns eine Pause und essen eine Kleinigkeit,

bevor wir uns wieder in das unbeschreibliche Getümmel stürzen. Diese Medina ist ein Abenteuer, das uns so schnell nicht loslassen wird

Es ist wie tausend und eine Nacht, ein unvergleichliches Erlebnis, ein magischer Ort der die Seele in den Orient entführt und aus dem man nur deshalb wieder auftauchen möchte, weil die Sinne überstrapaziert sind und die Füße schmerzen
18. März, Dienstag. Spektakel am Morgen. Ein kapitaler Motorschaden zwingt den Franzosen auf einen Abschleppwagen und das ist wegen des langen Überhangs des Heck‘s nicht einfach

Happy Birthday dear Wolfgang. Gute Wünsche, Sonne und ein Gläschen Rotwein läuten Dein neue Lebensjahr ein. Wir wünschen Dir das Allerbeste lieber Wolfgang

Wolfgang hat am Abend in das dem Campingplatz zugehörige Restaurant zum Essen eingeladen. Es hat vorzüglich geschmeckt und wir hatten bei guten Erzählungen eine wirklich schöne Zeit


19. März, Mittwoch. Wir haben am Vormittag Fes verlassen und fahren am nördlichsten Punkt des Atlas Gebirges durch das Rif Gebirge 215 Kilometer nach Chefchaouen, auch bekannt als die blaue Stadt

Unten im Tal liegt die blaue Stadt, ein herrliches Bild. Wir werden sie uns morgen erschließen

Oberhalb der Stadt liegt der Campingplatz. Azila. V/E, Duschen und Strom vorhanden, Kosten mit Strom 115 Dirham (11,50 €).
N 35° 10‘ 32“ W 5° 16‘ 0“
20. März, Donnerstag. Mit dem Taxi sind wir vier Kilometer runter in die Stadt gefahren. Der Preis für das Taxi stieg von 30 Dirham auf 50 Dirham (5€), da wir Mimmi dabei hatten und ein Hund, der hier als unrein gilt, treibt den Preis nach oben. Wir befinden uns am Eingang zur blauen Stadt

Chefchaouen, eine magische Stadt für die Sinne. Das Blau ist nicht nur schön anzusehen, sondern hat vermutlich historische Wurzeln. Vermutet wird, dass sephardische jüdische Siedler, die vor der spanischen Inquisition flohen, in den 1930er Jahren damit begannen ihre Häuser blau zu streichen. Für sie symbolisierte die Farbe den Himmel und diente als Erinnerung göttlicher Gegenwart

Einige Impressionen aus dieser begeisternden Stadt

21. März, Freitag. Wir haben Chefchaouen
verlassen und fahren durch die Ausläufer des Rif Gebirges auf das Mittelmeer zu. Nachdem es fast die gesamte Nacht geregnet hatte, klart es auf je näher wir dem Meer kommen

Unser heutiges Ziel ist ein Parkplatz direkt am Strand in Martil für 15 Dirham (1,5 €) N 35° 36’ 56“ W 5° 16’ 15“. Morgen beenden wir unser Afrika Abenteuer in Marokko, fahren rund 60 Kilometer nach Tanger Med und nehmen die Fähre nach Europa, Algeciras in Spanien
Bei starken ablandigen Wind haben wir einen Spaziergang durch die Stadt unternommen, uns noch einmal in das pulsierende Leben gestürzt und im Souk noch einige Lebensmittel gekauft


22. März, Samstag. Die letzten 60 Kilometer in Marokko führen uns über eine schöne Küstenstraße nach Tanger Med.
Unser kurzes Fazit zur Reise. Marokko ist ein herrliches Land, sehr Facettenreich von der Wüste über das Gebirge bis zu den Meeresstränden und Buchten. Die Menschen sind den Touristen sehr zugewandt und äußerst gastfreundlich. Die orientalischen Souks waren immer ein Erlebnis und das Essen jederzeit schmackhaft. Marokko ist eine Empfehlung wert

Seit 11:00 Uhr stehen wir nun im Hafengelände. Die Fähre, die um fünfzehn Uhr ablegte war eigentlich unser Ziel. Da aber nur ein bestimmtes Kontingent an Wohnmobilen mitgenommen wurde, sind wir leider erst der Fähre um achtzehn Uhr zugeteilt worden. Ein elendiges Warten in einem stürmischen Wind

Mittlerweile ist es 18:10 Uhr und wir haben einige Stationen hinter uns. Die Bordkarte haben wir bekommen, unser Wohnmobil wurde geröntgt (siehe Bild), ein Polizeihund hat in unser Fahrzeug hinein geschnüffelt und nun warten wir, dass uns der große Bauch der Fähre schluckt

Es ist nach nordafrikanischer Zeit mittlerweile 20:30 Uhr (Mitteleuropäisch 21:30) und wir warten immer noch auf die Fähre, die um 18:00 Uhr nach Algeciras ablegen sollte

Was für ein Tag. Um 11:00 Uhr hatten wir das Hafengelände befahren. Um 21:00 Uhr konnten wir endlich auf die Fähre und fanden einen Platz im Salon. Die Fähre lichtete allerdings erst kurz vor Mitternacht den Anker. Um 1:30 Uhr morgens erreichten wir das spanische Festland. Bis wir dann durch die Pass- und Zollkontrolle waren, war es bereits 2:30 Uhr. Um 3:00 Uhr früh konnten wir auf einem Supermarkt Parkplatz in Algeciras endlich todmüde ins Bett fallen


23. März, Sonntag. Die Nacht auf dem Parkplatz war kurz. Bereits nach fünf Stunden haben wir uns zur Weiterfahrt gerüstet. In Spanien erwartet uns heftiger Regen, der den gesamten Tag andauernd wird.

Nach 220 Kilometer auf der Autobahn AP-7 haben wir einen Stellplatz in Almuñécar angesteuert. N 36° 44‘ 21“ W 3° 40‘ 15“. Der Stellplatz am Alclub bietet V/E und Dusche für 15 €. Der Strom kostet noch einmal 5 €. Der Strompreis ist überzogen.

Am frühen Abend zeigt sich endlich wieder die Sonne. DerBlick aus dem Wohnmobil ins Tal hinunter ist beeindruckend schön
24. März, Montag. Wir fuhren auf der Maut-Autobahn AP-7 rund 300 Kilometer Richtung Cartena. In Mazarron legten wir einen Stopp ein um unseren Kühlschrank wieder einmal füllen zu können. Es wurde ein Großeinkauf mit einer Menge Lebensmittel, einer neuen Jeans und ein Sweatshirt

Am späten Nachmittag, nachdem wir noch getankt hatten und den Gastank mit LPG gefüllt hatten, sind wir wieder im Los Olivos Camperpark, am Startpunkt unserer Afrikareise angekommen und wurden herzlichst begrüßt.
N 37° 38‘ 39“ W 1° 6‘ 38“


25. März, Dienstag. Ein arbeitsreicher Tag. Nach dem Frühstück sind wir nach Los Dolores gefahren um im einer Anlage mit Industriemaschinen unsere Wäsche zu waschen und zu trocknen. Mittlerweile hatte sich solche Menge angesammelt, dass wir zwei Maschinen je 14 Kilo füllen konnten

Nach einem wirklich arbeitsreichen Tag gab es am Abend ein Krabbe -Pfännchen mit Olivenöl, Chili, viel Knoblauch und Baguette

Wolfgang und Anita haben uns Ihr Resümee zu unserer gemeinsamen Marokkoreise zukommen lassen:
„Und nun zum Schluss unserer Marokkoreise eine kleine Laudatio auf unsere liebgewonnenen Freunde die mehr als 6 Wochen alles mit uns geteilt haben. Stephan und Uschi, ihr seit das Beste was uns auf dieser Reise passieren konnte. Es ist nicht einfach diese Zeit, man wußte ja nicht was auf uns zukommt, mit jemand zu teilen den man nur vom Stellplatz kennt. Aber ihr wart wundervoll. Alles was wir uns vorgenommen hatten habt ihr mit uns geteilt, alle diese wundervollen Erlebnisse. Nur um ein paar zu nennen, Essen mit Rüdi, blaue Steine, Todraschlucht, Fahrt durch das Erdbebengebiet, was für eine wunderbare Landschaft und welche Zerstörung, die Wasserfälle von Ouzoud, mein Geburtstagsessen und viele andere schöne Momente, dafür nochmal vielen Dank. Weiterhin gute Fahrt und gutes Ankommen. Wolfgang und Anita 👍🥲🥲😍🥷🏻🥷🏻“
Wir geben das alles nur zu gerne zurück. Ihr seid wunderbare Menschen, tolle Wegbegleiter, habt uns viel gezeigt und keinen Tag, kein Erlebnis mit Euch möchten wir missen
26. März, Samstag. Heute waren unsere Hunde Mimmi und Luzie die Hauptpersonen. Bianca, eine Hundefriseuse aus der Nähe kam auf den Stellplatz um zunächst Mimmi und im Anschluss daran Luzie, die kleine Havaneserin von Isabell und Erik, neue „Kleider“ zu schneidern. Beide ließen dies mit stoischer Ruhe über sich ergehen

Isabell und Erik haben uns am Abend in Ihr rollendes Zuhause eingeladen. Ob sie aber mit einem solch seltsam marokkanisch anmutenden Gast gerechnet haben, der noch dazu trotz Ramadan alkoholische Getränke mitbringt? Selbst Luzie schaut ziemlich irritiert

Aber anstrengend scheint die Schur doch gewesen zu sein. Während wir mit Isabell und Erik nett zusammen saßen und uns über Hunde, Politik, Filme, Mitcamper und Frisuren, also um Gott und die Welt unterhielten, war mit Mimmi nichts mehr anzufangen


27. März, Donnerstag. Unsere Zeit im Los Olivos Camperpark neigt sich dem Ende zu. Mit Isabell und Erik haben wir ein letztes Mal den Markt in Los Dolores besucht und anschließend in der dortigen Tapas Bar die leckeren Bocadillos mit Tomate und Thunfisch gegessen. Unsere Freunde, der Markt, die Bocadillos und das spanische Flair werden uns eine Weile fehlen, bevor wir im Winter hierher zurück kommen

Den Rest des Tages füllten die Vorbereitungen für unsere morgige Weiterfahrt aus. Grauwasser und Schwarzwasser entsorgen, den Trinkwassertank auffüllen, den Motorroller in der Heckgarage verstauen, den Reifendruck prüfen und zu guter Letzt mit Erik seinen Smart auf den Hänger schaffen
28. März, Freitag. Nachdem wir uns von lieben Mitcampern und Freunden verabschiedet hatten, haben wir unseren Platz in Los Olivos verlassen und sind rund 50 Kilometer weiter gefahren, auf einen Stellplatz, Área Camper Murcia Rio, am Rand von Murcia. Der Platz hat V/E, kostet 14€, Strom wenn man ihn benötigt 4€. N 37° 59‘ 21“ W 1° 6‘ 8“

Mittags machten wir uns bei sonnigen 24 Grad auf den langen Weg in die Altstadt Murcia‘s. 6 Kilometer Hin- und Rückweg. Mimmi war im Anschluß an die Strapaze ebenso geschafft wie wir, aber es hat sich gelohnt. Wir stehen auf einem herrlichen Platz, erbaut zwischen 1748 und 1768, vor der dominierenden Kathedrale

Das musste sein. An der verlockenden Eisdiele, die wir bereits im vergangenen Jahr entdeckt hatten, konnten wir nicht vorbeilaufen. Ein Eis für mich und eines für Isabell, die mit Erik allerdings schon rund 250 Kilometer weiter auf dem Heimweg ist. Ich hatte Ihr versprochen eines für sie mit zu essen. Nur zu gerne 😊

Und nun stehen wir vor der bunten Blumenwand im Zentrum der Stadt und freuen uns über die vorbeilaufenden Menschen, über die gute Stimmung in der schönen Stadt, über die prachtvollen Bauten und über das sonnige Wetter


29. März, Samstag. Unsere erste Etappe führte uns nach Elche, der Hauptstadt des Bezirks Bajo Vinalopò, in der Provinz Alicante. Wir haben das Wohnmobil auf einem großen, kostenfreien Parkplatz abgestellt N 38° 15‘ 58“ W 0° 41‘ 4“ und sind von dort 15 Minuten in die Stadt und zum Palmengarten gelaufen




Die Altstadt ist eingebettet in einem Meer von 200.000 Dattelpalmen und wurde, wegen des Kulturtransfers vom Orient in den Westen und wegen eines außergewöhnlichen Bewässerungssystems, in die Weltkulturerbe Liste aufgenommen

Der Palast von Altamira wurde Ende des 15. Jahrhundert, vermutlich auf den Resten eines früheren Bauwerks aus dem 12. Jahrhundert erbaut

Nach der Stadtbesichtigung führte uns unser Tagestrip hinauf ins Gebirge nach Onil in 700 Meter Höhe. Die Temperatur sank in der Höhe von 24 auf 19 Grad. Hier übernachten wir auf einem kostenfreien, für vier bis fünf Wohnmobile ausgelegten Stellplatz neben einer wenig befahrenen Straße und einer Tankstelle. V/E und Toiletten sind vorhanden
30. März, Sonntag. Nachdem wir aus dem Gebirge westlich von Benidorm auf Meereshöhe abgestiegen waren, haben wir Valencia durchquert. Da wir uns die Stadt im vergangenen Jahr bereits angeschaut hatten, haben wir diesmal keinen Stop eingelegt

Nun stehen wir bis morgen auf einem weitläufigen, gebührenfreien Arial in La Pobla de Farnals. N 39° 33‘ 52“ W 0° 17‘ 21“

Vis-a-vis des Platzes liegt ein umzäunter Hundeplatz mit allerlei Sportgeräten für unsere Vierbeiner. Mimmi ist begeistert geklettert, gesprungen, balanciert und durch einen Tunnel gekrochen. Die Frage nach ihrem Antrieb lässt sich leicht beantworten. Am Ende einer jeden Übung gab es jedesmal ein Leckerchen

Zum Schluss haben wir noch einen Spaziergang zum Hafen und zum Strand des kleinen Ortes gemacht. In 10 Minuten ist man vom Stellplatz aus am Wasser. Die Promenade beherbergt viele Restaurants und Cafés. Da heute Sonntag ist, waren alle gut besucht


31. März, Montag. 170 Kilometer über die AP-7 ging unsere Fahrt heute bis in das Städtchen Amposta, am Ufer des Ebro gelegen. Bei blauem Himmel betrug die Temperatur am Nachmittag 26 Grad. Das ist zu warm um im Wohnmobil zu bleiben. Also Stühle raus und eine leichte Brise vom Fluss genießen. Der Stellplatz mit ca. 30 Plätzen hat V/E und Strom und alles ist kostenfrei.
N 40° 42‘ 19“ E 0° 35‘ 9“

Spaziergang zum 15 Minuten entfernten Ufer des Ebro. Der Ebro ist mit 930 Kilometer der längste und auch wasserreichste Fluß Spaniens. Bei den Römern hieß der Fluß Ibero und wurdest zum Namensgeber der gesamten Iberischen Halbinsel. Die Stadt Amposta selbst, hat nicht viel mehr zu bieten als ihre Nähe zum Naturpark Ebro-Delta






















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