
8. Juni, Pfingstsonntag. Wir habe unser stationäres Wohnen mal wieder zu Gunsten unseres mobilen Heim‘s aufgegeben und sind seit heute wieder mit Muli unterwegs. Rund zwei Wochen werden wir uns mit 16 Quadratmeter begnügen und das Reisen genießen. Unser erstes Ziel ist Mayschoß an der Ahr. Der Stellplatz hat V/E, Strom und kostet 8,00€ N 50° 31‘ 3“ E 7° 1‘ 10“

Der Neubau der Eisenbahnstrecke im Ahrtal schreitet nach der verheerenden Flutkatastrophe 2021 endlich voran. Bis Ende 2025 will die Deutsche Bahn die Strecke wieder vollständig in Betrieb nehmen. Im Zuge des Wiederaufbaus wird die gesamte Strecke elektrifiziert. Die Kosten belaufen sich auf rund 400 Millionen Euro. Darin enthalten ist auch die Sanierung von fünf beschädigten Tunneln und der Aufbau der zerstörten Brücken, die über die Gleise führten
9. Juni, Pfingstmontag. Es war eine abenteuerliche Fahrt bis zu unserem Stellplatz in Kelberg. Auf der entgegenkommenden Spur stauten sich auf den kleinen Eifelstraßen die Rückkehrer vom „Rock am Ring“ in einer Länge von fast 30 Kilometer. Bei der Fahrweise einiger, gehen wir davon aus, das noch etwas Restalkohol im Spiel war. Zwar war unsere Strecke nur 39 Kilometer kurz, aber es ging deshalb auch für uns auf der Gegenfahrbahn nur langsam voran. Der Platz für 3 Mobile, ohne V/E ist kostenfrei. N 50° 16‘ 0“ E 6° 55‘ 7“

Im Übrigen haben wir es zum zweiten Mal mit Fahrerflucht zu tun. Auf dem Stellplatz in Mayschoß stand nah neben uns auf der Fahrerseite ein weißer Kastenwagen. Als er weg war, sah Uschi den Schaden an unserem Fahrzeug. Es ist traurig, das einige Menschen keine Verantwortung mehr für ihr Handeln übernehmen

10. Juni, Dienstag. Um 9:00 Uhr hatten wir einen Termin bei den „Maß-Schneidern“ in Kelberg, in der Nähe unseres Übernachtungsplatzes. Wir haben Muli neue Gardinen spendiert und neue Überzüge für die Armlehnen. Gegen Mittag war die Arbeit der sehr netten Schneiderinnen getan und wir sind wenige Kilometer weiter zu guten Freunden gefahren. Dort haben wir einen sehr schönen Tag bei guten Gesprächen und ebenso guten Essen verbracht. Morgen werden wir noch zusammen frühstücken, bevor wir unseren Trip fortsetzen



11. Juni, Mittwoch. Wir haben unser Ziel erreicht. Ein Stellplatz in Kesten an der Mosel. Nach einer zwei stündigen Fahrt durch die sonnige Eifel, haben wir den Platz, der uns in den kommenden sieben Tagen beherbergen wird erreicht und wurden von unseren Freunden, die kurz vor uns eintrafen herzlich begrüßt. Der Stellplatz für 96 Wohnmobile bietet V/E und Strom. Der Platz kostet 12,50€, Strombezug pro Tag 2,50€ und Touristensteuer an die Gemeine 0,25€ pro Person. N 49° 54‘ 10“ E 6° 57‘ 42“.

Abends trafen wir uns im nahen Weingut St. Michael, wurden herzlich Empfangen und tauchten sofort in die entspannte Atmosphäre dieser Weinregion ein.
12. Juni, Donnerstag. Nach der doch recht kühlen Periode schlägt das Wetter nun um und bescherte uns heute knapp 30 Grad. Was suchen Mensch und Tier bei diesen Temperaturen: Abkühlung. Allerdings darf das Wasser bei Mimmi maximal bis zum Bauch reichen, mehr lässt sie nicht zu

Ein idyllischer Rückzugsort direkt am Wasser – perfekt zum Entspannen, Träumen und den Blick über die sanft dahinfließende Mosel schweifen zu lassen.Uschi genießt es

Grillen in netter Gesellschaft – gutes Essen, entspannte Stimmung und gemeinsame Zeit, die uns allen in Erinnerung bleibt


13. Juni, Freitag. So verbringen wir den Tag bei 30 Grad im Schatten. Nur nicht bewegen und jedwede kühlende Brise, die ab und an von der Mosel herüber weht, mit offenen Armen empfangen

Es ging am Abend nicht nur um die kulinarischen Genüsse und den guten Wein, sondern vor allem um das Beisammensein, Geschichten austauschen und mächtigen Spaß zu haben
14. Juni, Samstag. Ein heißer Tag mit abschließendem leichten Regen neigt sich dem Ende entgegen. Nachdem wir in einem nahen Weingut eine süffige Weinprobe hinter uns gebracht haben, genießen wir jetzt eine schöne Abendstimmung am Ufer der Mosel
15. Juni, Sonntag. Die Nacht war kurz nach zwei Uhr zu Ende, als ein heftiger Regenschauer, mit Hagel verbunden, auf das Wohnmobildach trommelte. Auch der Tag war immer wieder von kurzen Regenschauern durchbrochen. Erfrischend waren die gut 13 Grad niedrigeren Temperaturen gegenüber den letzten beiden Tagen. Am Abend gab es Tomaten Mozzarella. Auf jedwede Art von Moselwein haben wir heute verzichtet

Na ja, allerdings nicht auf jede Art von Alkohol. Der Pfirsichlikör vom hiesigen Weinbauern ist nicht nur eine Versuchung, sondern hat ausgiebigen Suchtcharakter. Ein Verzicht darauf, diesen mit unseren Freunden zu trinken käme einem Sakrileg gleich


16. Juni, Montag. Es ist ein idyllischer Platz auf dem wir stehen und zu sehen gibt es immer etwas. Hotelschiffe, Frachter und Sportboote auf dem Fluss, die gemächlich vorbeiziehen

oder ein Transportflugzeug Lockheed C-130 Hercules, das im Tiefflug uns mit einer kräftigen Lärmwolke überzieht

Wir genießen alles. Die visuellen Eindrücke, die gute Lage, die Freunde, andere freundliche Mitcamper, das herrliche Wetter und nicht zuletzt, den guten Wein
17. Juni, Dienstag. Die Römer wussten schon, warum sie im ersten Jahrhundert vor Christus an der Mosel siedelten und das waren nicht nur strategische Überlegungen. Sie waren es, die den Weinanbau im großen Stil in der Region etablierten. Es wird angenommen, das der Eibling zu den ältesten Rebsorten gehört, die von den Römern an die Mosel gebracht wurden. Eine schweißtreibende Arbeit war es, die Weinstöcke in einer Hangneigung bis zu 65 Grad anzubauen

Und was machen die Nachfahren der Römer, sie faulenzen und trinken Kaffee


18. Juni, Mittwoch. Wir sind auf dem Weg nach Koblenz und haben an einem der vielen Verkaufsstellen entlang der Moselroute wunderbar schmeckende hiesige Kirschen gekauft. Ich liebe diese kleinen roten Früchte

Spaziergang durch Koblenz und über den Jesuitenplatz im Herzen der Altstadt. Das Glockenspiel lässt stündlich unterschiedliche Melodien erklingen

Im nahen Rathaushof steht der Schängelbrunnen, umringt von den Renaissance und Barockbauten des Jesuitenensembles. Schängel bezeichnet die deutsch-französischen Kinder, die während der Koblenzer Zugehörigkeit zu Frankreich im 18. Jahrhundert geboren wurden. Die Koblenzer Mundart formte aus dem damals geläufigen Namen Jean schließlich Schäng und die Verniedlichung Schängel

Die Figur ist einem damals 11 jährigen Jungen nachgebildet, der für sein Modellstehen 1940 für jede Sitzung 50 Pfennige erhielt.
Zum Entsetzen der schaulustigen Touristen spuckt Schängel alle drei Minuten einen ordentlichen Wasserstrahl in die Zuschauer. Die Koblenzer lieben den kleinen Kerl, der für Witz, Schlagfertigkeit und rheinische Lebensart steht

Hier am Deutschen Eck fliest die Mosel in den Rhein. Oberhalb ist die Festung Ehrenbreitstein zu sehen
Wir stehen 15 Minuten fußläufig von der Altstadt entfernt auf einem Stellplatz mit 7 engen Plätzen, ohne V/E für 12 €.
N 50° 21‘ 56“ E 7° 34“ 32“
19. Juni, Donnerstag. Unsere Tour führte uns heute durch den Westerwald nach Weilburg. Geographisch liegt Weilburg genau zwischen dem Westerwald und dem Taunus. Der Stellplatz am Rande der Stadt bietet Platz für 80 Wohnmobile, auch mit Hänger. V/E und Stromanschlüsse sind vorhanden. Kosten mit Strom 8 €, ohne Strom 6 €. Wir haben bei sommerlichen Temperaturen noch einen Schattenplatz erwischt. N 59° 29‘ 2 E 8° 15‘ 28“

Das gewaltige Barockschloss prägt das Stadtbild von Weilburg. Schloss und Schlossgarten erzählen vom höfischen Lebensgefühl zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Die Bezeichnung als „Perle an der Lahn“ ist trefflich


20. Juni, Freitag. Am vorletzten Tag unserer kurzen Reise zog es uns in die Universitätsstadt Marburg. Unser Stellplatz mit V/E und Stromanschluss, keine Grauwasserentsorgung, liegt in der Unterstadt, etwa 15 Gehminuten von der historischen Altstadt entfernt. Die Platzgebühr beträgt 12 €
N 50° 48‘ 13“ E 8° 46‘ 32“.

Marburg ist bekannt durch seine historische Altstadt, seine vielfältige Kulturszene, der bereits 1527 gegründeten Universität und der gotischen Elisabethkirche. Kommt man vom Stellplatz in die Oberstadt, ist dieses Ensemble der erste Eindruck den man von der Altstadt gewinnt

Herrliche Fachwerkhäuser umrahmen den zentralen Marktplatz, von dem aus sich enge Gassen und steile Treppen durch die Altstadt winden

Viele Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein. Wir haben im Schatten ein paar leckere Tapas gegessen und am Nebentisch liebenswerte Mitmenschen getroffen, mit denen wir in ein nettes Gespräch kamen
So an Leib und Seele gestärkt, machten wir uns trotz gleißender Sonne an den Aufstieg zu der früheren Burg und heutigem Landgrafenschloss. Majestätisch thront das Schloss über der Stadt und gibt einen wunderbaren Ausblick auf dieselbe frei. Von einer Wehranlage im 11. Jahrhundert entwickelte es sich zu einer beeindruckenden Residenz




21. Juni, Samstag und Sonnenwende. Entgegen unserer ursprünglichen Planung sind wir nicht Richtung Nordwesten tiefer in den Westerwald eingedrungen, sondern haben uns kurzfristig entschlossen, Wetzlar anzufahren. Und das ist einer der guten Gründe, weshalb wir mit einem Wohnmobil unterwegs sind. Man kann seine Planung adhoc und problemlos über den Haufen werfen wenn spontan eine andere Location reizt. Wir stehen auf dem Stellplatz Falkenstraße in Wetzlar, 10 Minuten vom Altstadtzentrum entfernt. Der Platz für 21 Mobile geeignet, hat V/E und Stromanschlüsse. Die Nacht kostet ohne Strom 12 € und mit Strom 16 €. N 50° 33‘ 24“ E 8° 29‘ 28“

Zum Abend, bei 30 Grad Celsius gab es Thüringer Bratwurst und dazu einen erfrischenden Salat. Zumindest die Vorfreude auf die einfache Mahlzeit sieht man Uschi an. Ob‘s ihr schmeckt?

Unsere Besichtigungstour der Altstadt war kurz und schmerzvoll. Es ist einfach zu heiß und die Steine strahlen die Hitze mit doppelter Intensität zurück. Schade, in der Stadt gäbe es vieles zu sehen. Neben dem Dom, das älteste dreigeschossige Fachwerkhaus der Stadt aus dem Jahr 1356, der Säuturm der alten Stadtmauer, Goethe’s Wohnhaus, August Bebel‘s Wohnhaus und vieles mehr. Also müssen wir zu einer anderen Zeit noch einmal wiederkommen

Auch das erklimmen hoch zum Dom haben wir uns und Mimmi erspart. Zumindest von unten war ein Blick auf die rote Sandsteinfassade zu erhaschen


22. Juni, Sonntag. Der letze Tag unserer Juni Reise ist angebrochen und nach der Entsorgung von Grau- und Schwarzwasser machen wir uns rund 200 Kilometer auf den Weg nach Hause

Wir sind nach einer staureichen Fahrt über die A61 zu Hause angekommen. Und jeder Wohnmobilfahrer weiß, was dann getan werden muss: Wohnmobil ausräumen und säubern, Kühlschrank abtauen, Betten abziehen, Wäsche waschen und Wäsche trocknen. Kurz gesagt, wir sind wieder im Alltag angekommen
Vielen Dank all denjenigen, die uns auf dem Blog gefolgt sind. Diejenigen, die abonniert haben, bekommen automatisch eine Mail zugesandt, sobald wir wieder zu neuen Erlebnissen aufbrechen. Bleibt alle gesund
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