Dezember 2025

1. Dezember, Montag. Vor zwei Wochen waren wir in der Wohnmobil Werkstatt Sangar in Cartagena um diese defekte Trittstufe ersetzen zu lassen. Trotz freundlicher Zusage bekam ich den avisierten Kostenvoranschlag nicht zugesandt. Nach dreimaligem Erinnern hörte ich jedesmal „die Mail geht noch heute an Sie raus“, erhalten habe ich bisher aber nichts

Also haben wir uns heute mit Wolfgang und Anita auf den Weg in die 25 Kilometer entfernte Werksstatt gemacht. Wir wurden freundlich empfangen und höflich nach unserem Anliegen gefragt. Der ausstehende Kostenvoranschlag, den ich bestätigen müsste bevor die Trittstufe bestellt werden kann, sollte nun aber unverzüglich an meine Mailadresse gesandt werden. Na ja, bisher habe ich nichts im Posteingang finden können. Warten wir also weiter ab

Auf der Rückfahrt haben wir uns nach dem zweifelhaften Versuch eine neue Trittstufe bestellen zu können erst einmal mit wohlschmeckenden Tapas gestärkt

2. Dezember, Dienstag. Gestern haben Karl und ich unsere defekte Fliegen-Schutztüre ausgebaut. Heute geht es an die mühsame Reparatur. Zu sehen ist eine der häufigen Denkpausen. Wo war das Teil und wie war das nochmal zusammen gebaut?

Stunden Später: Wir haben es geschafft und ohne Karl‘s Expertise hätte ich das nicht hin bekommen. Danke Karl!

Aber damit war der Arbeitstag noch lange nicht zu Ende. Mit vereinten Kräften haben wir unser Küchenzelt quer über den Platz zu einem neuen Standort transportiert. Peter hat es von uns erworben

und dafür haben wir ein etwas größeres auf unserem Platz aufgestellt. Auch hier gilt mein Dank den Freunden, die mit mir gekämpft und gelitten haben bis das Gestänge am richtigen Platz und das Zelt aufgestellt war. Nun neigt sich ein ausgesprochener Arbeitstag dem Ende entgegen

3. Dezember, Mittwoch. Mimmi hat einige Schlupflöcher im Zaun entdeckt und diese natürlich schamlos ausgenützt um über den Platz strolchen zu können und diejenigen Nachbarn aufzusuchen, die ihr ab und an Leckerchen zugesteckt haben. Also war ich zum Leidwesen unseres Vierbeiners gezwungen, den Zaun an der einen und anderen Stelle neu zu spannen

Auch im südlichen Spanien bei Sonnenschein uns angenehmen Temperaturen naht Weihnachte. Heute wurde der Platz weihnachtlich geschmückt

4. Dezember, Donnerstag. Hier geht es zu unserem Winterquartier. Hier sind wir gezwungen, den ganzen Winter mit Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad zu kämpfen. An manchen besonders brutalen Tagen müssen wir uns ernsthaft überlegen, ob die kurze Hose wirklich angebracht ist. Der Stress, ständig Sonnenschutzmittel auftragen zu müssen, während die lieben Daheimgebliebenen Schnee schippen dürfen ist kaum zu ertragen. Wir senden daher ein warmes Lächeln, verbunden mit dem Duft frisch gepflückter Orangen in den Norden, während wir uns darauf vorbereiten, den nächsten anstrengenden Nachmittag im Liegestuhl zu bewältigen. Es ist ein hartes Los,, aber jemand muss es tun

Hier, neben unserem Quartier hängen sie, noch nicht ganz ganz bereit für ihren großen Auftritt im Caipirinha Glas, aber schon sehr ansehnlich. Die richtige Größe haben die Limetten zwar schon erreicht, aber in ihrem Kern sind sie noch zu fest. Ein paar Tage noch

5. Dezember, Freitag. Wir teilen uns seit Jahren die Zeiten, wer wann kocht. Uschi kocht wenn wir zu Hause sind und ich koche wenn wir unterwegs sind. Da wir in der Regel etwas länger unterwegs sind als zu Hause, liegt die größere Last natürlich auf meinen Schultern 🙂 und Uschi genießt dies. Heute gab es Wiener Schnitzel mit Kartoffelecken. Die Schnitzel habe ich auf dem Gaskocher gebraten,

während ich die Kartoffelecken im Küchenzelt im Airfreyer schön kross und gut gewürzt zubereitet habe

6. Dezember, Samstag. Heute ist in Spanien ein Feiertag. Der Tag der spanischen Verfassung (Día de la Constitución). Maria spendierte ihren Campern mal wieder Paella, einen Klassiker der spanischen Küche. Zu einer gelungenen Paella gehören Reis, Olivenöl, ausgedünstete Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Gemüsebrühe, Paprikapulver, Safranfäden, Rosmarin und Hühnchen

Nachdem die Hühnchenstücke angebraten und das Gemüse gedünstet, die Gewürze und der Reis hinzugefügt wurden, kocht die Paella nun bei starker Hitze

Und hier sitzt die hungrige Gesellschaft. Paella Essen ist ein bisschen wie eine Olympiade in Sachen Geduld. Wir sitzen alle da, die riesige Pfanne ganz in der Nähe, der herrliche, zu uns wehende Duft betört unsere Sinne, das Verlangen wächst, aber es dauert und dauert

7. Dezember, Sonntag. Wir wünschen allen, die uns hier begleiten, einen wunderschönen und besinnlichen 2. Advent. Diese schöne Bild haben uns liebe Freunde aus dem Erzgebirge geschickt. Es zeigt ihr traditionell herrlich geschmücktes Fenster und im Hintergrund ist die vorweihnachtliche verschneite Landschaft zu sehen

Inge und Wolfgang haben uns am Nachmittag zum Adventskaffee eingeladen. Bei 21 Grad haben wir nicht nur Kaffee und Kuchen genossen, sondern zusammen auch viel Spaß gehabt. Am frühen Abend meldeten sich Isabell und Erik, dass sie es auf dem Weg zum Los Olivos Camperpark bereits bis Lyon geschafft haben

Im Übrigen haben wir soeben die Nachricht erhalten, dass unser 10 jähriger Enkel, in der Rafal Nadal Academy auf Mallorca bei einem ein wöchigen Tennisturnier, an dem 20 Nationen beteiligt waren, heute den 3. Platz erreicht hat. Herzlichen Glückwunsch

8. Dezember, Montag. Schon wieder ein Feiertag in Spanien. Heute, Mariä Empfängnis, ein der katholischen Tradition verbundener Feiertag. Bei herrlichem Wetter sind wir mit dem Motorroller rund 40 Kilometer nach Portmán gefahren. Eingebettet zwischen der Sierra Minera und dem Mittelmeer, liegt das kleine Fischerdorf an der Costa Cálida

Fährt man vom Ort die gewundene schmale Straße hinab, sieht man zuerst diesen kleinen, charmanten Fischerhafen

Einhundert Meter weiter, trifft man auf den Playa de Lastre, den schwarzen Strand von Portmán. Der feine schwarze Sand ist nicht vulkanischen Ursprungs, wie man auf den ersten Blick glauben könnte, sondern die Folge von Jahrhunderte langen Erzabbau in der Region. Metalle wie Eisen, Blei und Zink wurden hier aus dem Boden geholt und mit ihnen viele Rückstände, die sich in der Landschaft abgesetzt haben

Die Playa de Lastre ist zwar nicht riesig, aber dafür einzigartig. Das dunkle Gestein, das klare, tiefblaue Wasser und die von Felsen eingerahmte Bucht sind wunderschön

9. Dezember, Dienstag. Heute waren fünf Grünflächenarbeiter auf dem Stellplatz und haben die Olivenbäume ziemlich radikal beschnitten. Dadurch hat sich natürlich der Platz auf den einzelnen Parzellen enorm vergrößert

und wir hatten Besuch. Eine ziemlich große Feldheuschrecke hat sich Mimmi‘s Schutzzaun als Rastplatz a7sgesucht

10. Dezember, Mittwoch. Small Talk mit Nachbarn frühmorgens nach dem Frühstück. Morgens ist es mit 8 bis 10 Grad noch recht frisch. Sobald die Sonne aber höher steigt, wird es angenehm warm

Wenn ich von angenehmer Wärme rede, meine ich uns Zweibeiner. Für Mimmi mit ihrem dichten schwarzen Fell dagegen ist es bei Temperaturen um die 20 Grad und in der prallen Sonne zu warm. Nach der Schur auf eine Länge von 13 Millimeter fühlte sie sich sichtlich erleichtert

11. Dezember, Donnerstag. Heute am frühen Nachmittag sind nun auch Isabell und Erik mit ihrem Wohnmobil und Smart auf dem Hänger eingetroffen. Jetzt ist erst einmal Arbeit angesagt, bis alles steht und eingerichtet ist und das Camperleben beginnen kann

Nachdem alles seinen Platz gefunden hat, der Küchenpavillon aufgebaut, die Heringe eingeschlagen und der Strom angeschlossen ist, folgt die Stärkung mit leckeren Getränken beim ersten entspannten Zusammentreffen

12. Dezember, Freitag. Erik hat mich im Smart zum Einkaufen mitgenommen. Zunächst an die Tankstelle um den „kleinen“ mit Sprit zu versorgen (die Preise für Diesel und Benzin sind hier durchaus annehmbar) und danach zu Lidl. Etwas haben wir dabei gelernt, nie mehr freitags einkaufen. Der Laden war gerammelt voll und die Wartezeit an der Kasse entsprechend lang

13. Dezember, Samstag. Ein trüber und teils regnerischer Samstag mit heftigen Windböen gewürzt und das Ganze nur bei 17 Grad. Da möchte man keinen Hund……, na ihr wisst schon

Trotz alledem hat Mimmi natürlich ihre Rechte eingefordert und wir haben eine Regenpause genutzt, mit ihr spazieren zu gehen. Im Hintergrund ist der Rest der Molino (Mühle) Santa Barbara aus dem 18. Jahrhundert zu sehen

Zum Abend gab es Reste aus Kühlschrank und Vorrat, aber durchaus wohlschmeckend. Diesmal alles im Wohnmobil zubereitet, da mich der kurze Weg ins Küchenzelt bei dem gerade niedergehenden heftigen Regenschauer bis auf die Haut durchnässt hätte

14. Dezember, Sonntag. Bereits in der Nacht hatte es heftig geregnet. Und auch der Tag macht seinem Namen „Sonn“tag keine Ehre. Dunkle Wolken schieben sich über die Berge und aus der Ferne ist Donnergrollen zu hören. Bis auf die notwendigen Gänge mit Mimmi, bleiben wir heute im Wohnmobil. Lesen und hören Radio, vielleicht schauen wir nachmittags auch mal die Winter-Sportschau im TV

Wir haben eine Regenpause genutzt um einen kurzen Spaziergang mit unserem „Jagdhund“ zu machen. Hier stehen sie sich nun gegenüber, teils angriffslustig, teils vorsichtig, aber auf jeden Fall mit Respekt

Den Rest des Tages hat sich unser Hündchen im Bett bequem gemacht.

15. Dezember, Montag. Für unser Küchenzelt haben wir heute einen preiswerten Filzteppich gekauft. Nun schwebe ich auf Wolken, wenn ich hier koche 😊

Mit Mimmi warte ich darauf, dass die auf der Induktionsplatte kochende Gemüsesuppe endlich gar wird

16. Dezember, Dienstag. In der Nacht hat uns ein Gewitter aus dem Schlaf geholt und bis zum Vormittag hat es heftig geregnet. Das Wetter blieb durchmischt. Wieder ein Tag, der uns nicht animierte, uns im Freien aufzuhalten. Also haben wir es uns im Wohnmobil gemütlich gemacht. Abends gab es eine kräftige, deftige Winter-Gemüsesuppe

17. Dezember, Mittwoch. Ein Tag, von dem es nichts zu berichten gibt. Wir haben lediglich Vorbereitungen dafür getroffen, dass wir morgen in aller Frühe mit dem Wohnmobil den Stellplatz verlassen können. Um 8:00 Uhr haben wir einen Werkstatttermin in Cartagena. Der Schaden am linken Kotflügel, den im Frühjahr im Ahrtal ein anderes Campingfahrzeug verursacht hatte wird repariert werden. Im Übrigen hatte sich der damalige Verursacher unbemerkt aus dem Staub gemacht und wir bleiben leider auf den Kosten sitzen

18. Dezember, Donnerstag. Welch unchristliche Zeit. Um 6:00 Uhr sind wir aufgestanden und eineinhalb Stunden später waren wir bereits in der Werkstatt im Industriegebiet vor Cartagena

Dort hinten steht er nun, erwartungsvoll was nun geschieht. Wir sind froh, dass die leidige Beschädigung am Kotflügel nun endlich beseitigt wird. Heute Abend um 19:00 Uhr können wir unser „Winterüberbrückungszuhause“ wieder abholen

Wolfgang hat uns in der Frühe liebenswürdiger Weise in Cartagena abgeholt und Isabell und Erik haben uns nach der Rückkehr ein opulentes Frühstück bereitet. Unser herzlicher Dank gilt Euch allen

Nach 12 Stunden der Obdachlosigkeit, allerdings sehr gut betreut, hat uns Uli dankenswerter Weise zur Werkstatt gefahren und wir konnten um 19:00 Uhr unser Wohnmobil mit reparierten und lackierten Kotflügel wieder in Empfang nehmen

19. Dezember, Freitag. Abends waren wir im weihnachtlich geschmückten Cartagena. Der erste Blick in den Hafen traf auf einen Nachbau der 1512 gebauten Victoria. Die Victoria war eines der fünf Schiffe der Armada von Magellan, der 1519 im Auftrag der spanischen Krone in See stach, um einen westlichen Seeweg zu den Molukken zu finden. Die Victoria kehrte drei Jahre später als einziges Schiff aus Ostasien zurück

Der zweite Blick traf auf ein gerade in den Hafen einlaufendes U-Boot. Vermutlich handelt es sich um die S-81 Isaac Peral, das Flaggschiff und das modernste U-Boot der spanischen Marine, das erst Ende November von seinem ersten großen NATO-Einsatz im Mittelmeer nach Cartagena zurückkehrte

Weiter ging es in die gut besuchte und wunderschöne weihnachtlich geschmückte Innenstadt

Langsam wird es dunkel und die Weihnachtsbeleuchtung kommt immer mehr zur Geltung

Herrlich illuminiert, die heiligen drei Könige.
Und falls ihr mal zu uns nach Köln kommt, die Gebeine (Reliquien) der heiligen drei Könige befinden sich im Kölner Dom. Sie ruhen dort im Dreikönigenschrein, einem der größten und kunstvollsten Reliquiare des Mittelalters, direkt hinter dem Hochaltar

20. Dezember, Samstag. Nur wenige Wolken behindern heute die Sonne, aber mit nur 16 Grad ist es nicht besonders warm. Wir haben die leidliche Mittagswärme genutzt, um mit Isabell und den beiden Hunden bei einem Spaziergang die herrliche Landschaft zu genießen

Belohnt wurde unser „Gassi gehen“ anschließend mit Kaffee und Kuchen und wie immer, mit liebenswerter Geselligkeit

21. Dezember, Sonntag. Uschi liegt leider mit einer heftigen Erkältung im Bett. Gestern Abend begann das Desaster mit starken Halsschmerzen und heute kam ein allgemeiner Erschöpfungszustand hinzu

Deshalb habe ich heute das Zepter übernommen und war unter anderem mit unserem kleinen Ungeheuer spazieren, und das bei Windböen, die uns mit über vierzig Stundenkilometern den Weg schwer machten

22. Dezember, Montag. Es ist ein Problem, einen von Amazon Spanien falsch gelieferten Artikel zurückzusenden. Das von Amazon übermittelte Rücksende-Etikett wurde in der Postfiliale nicht anerkannt. Ich sollte 73€ Porto für einen Artikel im Wert von 55€ bezahlen. Darauf habe ich aus nachvollziehbaren Gründen verzichtet. Dank an Erik, der mich gefahren hat und mit mir eine Stunde in der Warteschleife verbrachte

Zweiter Versuch das Paket los zu werden. Uwe und Karl fahren mit mir nach Cartagena zu SEUF, der spanischenTochter von DPD. Und dort hat die kostenfreie Rücksendung endlich problemlos geklappt

Zur Belohnung erwartet uns bei der Rückkehr ein sagenhafter Abendhimmel

23. Dezember, Dienstag. Da geht‘s in die Fahrzeughalle. Wir sind mal wieder zur unbotmäßigen Zeit aufgestanden, haben unseren Stellplatz verlassen und sind nun bei der Wohnmobilwerkstatt Sangar. Die defekte Trittstufe wird heute gegen eine neue von Thule getauscht

Alles vergeblich. Nachdem das Wohnmobil bereits eine halbe Stunde in der Werkshalle war, während wir unter einem wärmenden Gaspilz Platz nehmen konnten, kam der Monteur zu uns mit der Nachricht, die falsche Trittstufe sei von Hymer geliefert worden und nichts passe zusammen. Ich habe mich so sehr darüber geärgert, dass ich den Auftrag storniert habe, zumal die passendeTreppe, 2 cm breiter, auf einmal statt 420 € 870 € kosten sollte. Das alles war für mich völlig intransparent und ein Grund für den Rückzug

Den Frust haben wir uns dann erst einmal in Mazarrón mit einem Cappuccino runtergespült „aber bitte mit Sahne“

24. Dezember, Mittwoch. Mit einem Bild von unserem traditionellen Essen am heiligen Abend wünschen wir Euch ein besinnliches, ruhiges und schönes Weihnachtsfest, voller Wärme und besonderen Momenten. Lieben Dank, dass Ihr Teil unserer Blog-Reise seid. Frohe Weihnacht

Hinterlasse einen Kommentar