2. September, Dienstag. Wir haben mal wieder unseren stationären Wohnsitz zugunsten unserer fahrbaren Kleinstwohnung verlassen und sind seit gestern unterwegs. Unser Ziel ist diesmal das Erzgebirge und unsere erste Etappe führte uns zur Wohnmobil-Schneiderei nach Kelberg in der Eifel

Hier wird eine Schablone der gesamten Bodenfläche des Wohnmobils gefertigt, mit deren Hilfe später ein passender Teppich zugeschnitten werden kann. Es ist keine einfache Arbeit und zwei Mitarbeitende der Schneiderei sind damit drei Stunden lang beschäftigt

Gegen Mittag sind wir in Kelberg gestartet und über die A 48 bis Koblenz und weiter über die A 61 bis Alzey gefahren. Dort haben wir, nur 500 Meter vom Altstadtkern entfernt, einen kleinen Stellplatz für 6 Wohnmobile gefunden. Der Platz hat V/E und Strom, das Nächtigen ist gebührenfrei.
N 49° 44‘ 39“ E 8° 7‘ 4“

Am Nachmittag ließ sich die Sonne blicken und wir haben einen Spaziergang durch das gut erhaltene mittelalterliche Stadtzentrum gemacht. Auf dem Bild sieht man den Rossmarkt mit dem Bronzepferd. Ein Glockenspiel, dessen schöne Melodie alle zwei Stunden ertönt, findet man ganz in der Nähe, auf dem Fischmarkt

3. September, Mittwoch. Wir haben Alzey früh verlassen und sind über die A 61 und die A 5 nach Keltern, in der Nähe von Pforzheim gefahren. Hier stehen wir nun auf dem Platz der Firma Ten Haaft. Vor 3 Jahren haben wir uns die LTE Antenne Oyster Connect auf das Dach montieren lassen. Seit dem Start unserer Tour bricht die Internetverbindung leider nach kurzer Zeit immer wieder ab und lediglich ein Reset hilft, bis spätestens 10 Minuten später ein weiterer Abbruch erfolgt. Nun warten wir auf einen Monteur, der die Anlage abbaut, überprüft und repariert
Update: Heute wurde nichts aus der Reparatur. Wir übernachten auf dem Stellplatz von Ten Haaft und haben einen neuen Werkstatttermin, morgen um 8:30 Uhr


4. September, Donnerstag. Früh am Morgen wurden uns von einem Mitarbeiter der Firma Ten Haaft frische Brötchen gebracht. Welch ein Service. Um halb Neun konnten wir in die Werkhalle einfahren

Sowohl die Oyster Connect Dachantenne, als auch der Router wurden zur Reparatur ausgebaut und wir konnten auf den Stellplatz zurück fahren. Jetzt heißt es warten bis alles wieder eingebaut werden kann. Voraussichtlich dauert es drei bis vier Stunden

14:00 Uhr, alle LED‘s leuchten grün. Eine gute Farbe, weil sie zeigt, das das System wieder einwandfrei arbeitet. Die Antenne wurde erneuert und der Router mit einem Hitzeschutz versehen. Die Teile wurden auf Kulanz getauscht, so dass wir lediglich den Arbeitslohn mit 149 € bezahlen mussten

Und nun stehen wir auf einem kleinen kostenfreien Stellplatz ohne V/E am Ufer des Neckars in Obrigheim, nachdem wir zuvor Uschi’s Bruder nebst seiner Frau im nahen Binau besucht hatten und dort ein leckeres Pilzgericht serviert bekamen. Die Nacht werden wir hier verbringen. N 49° 21‘ 1“ E 9° 5‘ 59“
5. September, Freitag. Wir machen Station bei einer Freundin in Obersulm, nahe Heilbronn. Mimmi, im Bild nicht sichtbar, schaut verzückt nach oben auf ihre schlafende Katzenfreundin und sucht verzweifelt einen Weg dort hoch zu kommen

Abendliches, feucht fröhliches Zusammensein mit guten Freunden im Weingut Laicher in Obersulm-Wilsbach, Heerweg 21, einer typischen Baden-Württembergischen Besenwirtschaft. Kredenzt werden gutschmeckende, deftige Gerichte und süffige Weine zu einem absolut bezahlbaren Preis


6. September, Freitag. Nach einem guten Frühstück bei unserer Freundin Elfi ging es weiter durch Baden-Württemberg über Landstraßen und der A 6 bis nach Ansbach in Bayern. Hier bleiben wir eine Nacht auf einem kostenfreien Stellplatz mit V/E und Strom für sechs bis sieben Mobile. Der Platz liegt in der Nähe der Autobahn, vor einen Wohnmobilhändler mit angeschlossenem Camping Berger Shop. Die Umgebung selbst ist nicht sehr reizvoll, aber für eine Nacht ist das in Ordnung. N 49° 15‘ 16“ E 10° 35‘ 35“
7. September, Sonntag. Unsere Tour ging heute weiter über die A 6, an Nürnberg vorbei über die A 9 bis nach Bayreuth. Dort haben wir einen stadtnahen Stellplatz angefahren. Der Platz für 35 Wohnmobile ist kostenfrei und verfügt über V/E und Strom. Die Parzellen sind in der Länge zwar ausreichend bemessen, in der Breite allerdings sehr eng angelegt.
N 49° 56‘ 41“ E 11° 35‘ 35“

Am Roten Main entlang führt ein kleiner Weg in die Innenstadt die, in der unseres Alters angemessenen Geschwindigkeit, zu Fuß in 20 Minuten erreicht ist

Hier steht im Hintergrund die Büste von Maximilian, König von Bayern. Bezeichnend, das das wunderschöne alte Schloß an der Maximilienstraße das Finanzamt beherbergt. War er es doch, der direkte Steuern wie die Grundsteuer, Gewerbesteuer, Familiensteuer, Zugviehsteuer, Schuldentilgungssteuer und noch einige andere in Bayern einführte

Das musste im Bild festgehalten werden. Ängstlich anmutend schmiegt sich dieses schmale Haus zwischen die mächtigen Mauern der Nachbarn

Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth. Herrliche Barocker Architektur, gebaut zwischen 1744 und 1748. Vorbilder waren die großen Opernhäuser in Wien und Dresden. Seit 2012 wird es in der UNESCO-Welterbeliste geführt


8. September, Montag. Wir legen einen Übernachtungsstop im sächsischen Vogtland, in Plauen ein. Der Stellplatz, nahe der Weißen Elster, verfügt über 12 großzügige Plätze, hat V/E, Toiletten und kostet 15 €. Die Altstadt ist in 5 Minuten zu Fuß erreichbar. Zusätzlich zu den auf dem Dach verbauten Solarzellen habe ich die mobilen aufgestellt um einen ordentlichen Schub in die Batterien zu bekommen
N 50° 29‘ 37“ E 12° 8‘ 32“

Spaziergang durch Plauen. Schön anzusehen, das alte Rathaus am Marktplatz mit dem markanten Renaissance-Giebel von 1585. Interessant ist die Uhr. Zwischen den Löwen, die jede viertel Stunde anschlagen, zeigt eine Kugel die Mondphasen. Beim Stundenschlag bewegt die linke Figur den Stab, die rechte den Bart. Den unteren Abschluss bildet eine Sonnenuhr aus dem Jahr 1784

Das Schloss Plauen. Die Höhenburg, von der nur noch Reste erhalten sind, entstand ungefähr 1250 als Sitz der Vögte von Plauen.

1881 gelingt dem Inhaber einer Plauener Stickereifirma als technische Weltneuheit die Herstellung maschinengestrickter Tüllspitzen mit Plattstichen. Die PlauenerSpitze war geboren. Auch heute ist das traditionsreiche Handwerk in um um Plauen noch lebendig. Es gibt noch einige Manufaktoren, die Spitze produzieren. Die echte Plauener Spitze ist eine weltweit geschützte Marke.

Die Sagengestalt „De Neideiteln“ soll eine redegewandte und originelle Marktfrau aus Plauen gewesen sein und jede Woche lustige Ereignisse und eigene Erlebnisse in markanten Wortwitz und unverfälschter vogtländischer Mundart zum Besten gegeben haben
9. September, Dienstag. Wir waren den gesamten Tag in Aue im Erzgebirge bei lieben Freunden. Zum Übernachten haben wir einen Stellplatz im nur 3 Kilometer entfernten Schneeberg aufgesucht. Der große unbefestigte Platz, am Rande eines größeren Parkplatzes verfügt über V/E und Strom und kostet 5 €.
N 50° 36‘ 4“ E 12° 38‘ 30“

Während es draußen leicht regnete, haben wir das Trommeln der Regentropfen mit einem humorvollen Film im TV übertönt

10. September, Mittwoch. Wir bleiben noch eine Nacht auf dem Stellplatz in Schneeberg und machen einen Ausflug mit Freunden und Mimmi durch die Wälder des Erzgebirges an die Trinkwassertalsperre in Sosa. Mit einer Wassermenge von sechs Millionen Kubikmetern gehört die Talsperre zu den kleineren Stauanlagen in Sachsen


Die Talsperre wurde aus Bruchsteinen von 1949 bis 1952 errichtet. Der Talsperrenbau war das erste Jugendobjekt der noch jungen DDR. Drei Jahre lang errichteten Jugendliche, die in Camps untergebracht waren, die Mauer und gaben ihr den Namen „Talsperre des Friedens“

Im Anschluß sind wir in diese rustikal, nette Waldschenke eingekehrt und haben uns mit einer Spezialität und einem Glas Wernersgrüner gestärkt

Es ist eine Spezialität der Region. Schiebböcker Käse. Ein Kochkäse, der aus Harzer Käse, Butter, Bier, Salz, Pfeffer und Kümmel hergestellt wird. Der Name leitet sich von einer Holzschubkarre ab, auf denen Hausierer ihre Waren transportierten. Sie waren arm und konnten sich nur einfache Mahlzeiten leisten. Kam ein Hausierer zu einer Gaststätte, rief man: „mach das Essen für den Schiebböcker fertig“. Und das war dieses Armeleute Gericht
11. September, Donnerstag. Unsere Fahrt ging durch das wunderschöne Ost-Erzgebirge mit einem kleinen Abstecher nach Tschechien bis nach Dresden. Der Weg zum Stellplatz hätte über die Carolabrücke geführt, wäre sie nicht eingestürzt und bereits abgeräumt. Mit einem kleinen Umweg über die Albertbrücke haben wir unser Ziel dennoch erreicht. Der Stellplatz (ein Parkplatz für Wohnmobile) ist nahe der Altstadt und kostet 25 €. Im Preis ist der Strom enthalten, allerdings funktioniert die Säule nicht. Ärgerlich bei dem Preis.
N 51° 3‘ 25“ E 13° 44‘ 36“

Der Weg in die Dresdner Altstadt dauert nicht länger als 10 Minuten und führt vom Stellplatz an einem Biergarten vorbei über die Augustusbrücke. Die Silhouette der Stadt ist atemberaubend schön. Rechts ist die Kathedrale Sanctissimae Trinitatis und links daneben der Hausmannsturm vor dem Residenzschloss zu sehen

Die Sächsische Dampfschifffahrt, die älteste und größte Raddampferflotte der Welt, bietet von Dresden ausgehend Ausflugsfahrten auf der Elbe an, die als „Sächsische Dampfschiff-Reise“ bezeichnet werden. Sie verbinden Dresden mit Orten in der der Sächsischen Schweiz

Im 18. Jahrhundert entstand der markante Kuppelbau, der nach 200 Jahren, am Endes des zweiten Weltkriegs zerstört wurde. Erst 1993 begann ein bemerkenswertes Wiederaufbauprojekt, das die Frauenkirche bis 2005 wieder herstellte

Diese Rast bei Federweißen und Zwiebelkuchen haben wir uns wahrlich verdient.mehr als sieben Kilometer sind wir durch diese schöne Stadt gelaufen und haben vieles gesehen und bestaunt. Zu guter Letzt haben wir uns noch einen originalen Dresdner Christstollen gekauft. Weihnachten ist zwar noch weit, aber das wird er sowieso nicht erleben


12. September, Freitag. Nachdem wir gestern die turbulente Stadt Dresden erkundet haben, zieht es uns heute wieder in ruhigere Gefilde. Wir sind die Elbe aufwärts in die sächsische Schweiz über Pirna nach Bad Schandau gefahren und haben einen Stellplatz am Elbufer angesteuert. Der Platz ist lediglich ein Parkplatz für 10 Wohnmobile hat keine V/E, kein Strom und kostet 8 €. N 50° 55‘ 43“ E 14° 7‘ 2“

Nachdem es tagsüber hin und wieder etwas regnete, hat sich das Wetter mit Sonnenschein am Nachmittag stabilisiert. Grund genug, in der Abenddämmerung die Drohne auf 120 Meter aufsteigen zu lassen und ein Höhenbild der Elbe in Richtung Bad Schandau zu machen

Und noch ein Bild aus der Höhe, mit Blick auf das Elbsandsteingebirge
13. September, Samstag. Unser Weg führt uns durch Königstein, mit der gewaltigen Festung von der man einen guten Blick in die bizarre Gebirgskette der sächsischen Schweiz hat. Da wir diese Festung bereits vor drei Jahren besucht hatten, haben wir uns diesmal den Aufstieg erspart

Wir haben diesen Stellplatz in Neudorf angesteuert, weil wir von hier aus am Nachmittag eine Fahrt in der historischen Fichtelbergbahn unternehmen möchten. Der Stellplatz für 10 Wohnmobile ist mit einer Schranke gesichert, kostet 15 €, hat V/E, Strom 0,50 €/KWh, Toiletten 1,50 € und Duschen 1,50 €. Ungewöhnlich ist, dass man trotzdem noch einen Euro für die Toilettenkassetten-Spülung bezahlen muss. N 50° 28‘ 39“ E 12° 58‘ 28“

Pünktlich fährt die Dampflok der Fichtelbergbahn am Bahnhof Neudorf ein. Die Hin- und Rückfahrt bis zum Endbahnhof Oberwiesenthal kostet für zwei Personen 38 €. Die Fahrkarten kann man im Zug lösen. Mimmi musste auch 3 € bezahlen und verpflichtend einen Maulkorb tragen. Sie hat dies fast klaglos hingenommen

Ein weiter Teil des Schienenweges wird gesäumt von dichten Fichtenwäldern. Der Anstieg den die Lok, die mit Steinkohle betrieben wird, schnaufend zu bewältigen hat, ist beachtlich. 1897 ging die Fichtelbergbahn in Betrieb und feierte 2022 ihr 125. Jubiläum




14. September, Sonntag. Wir verlassen das Erzgebirge und sind über Oberwiesenthal bei Gottesgab über die Grenze in die Tschechische Republik eingefahren. Es ist bewölkt und hin und wieder regnet es. Unsere Tour ging durch Abertham, Neudek, Černava Zwodau, Cheb und weiter über die deutsche Grenze bis Wiesau.

Natürlich haben wir vor dem Grenzübergang nach Deutschland den Tank mit Diesel gefüllt und dafür günstige 1,20 € pro Liter bezahlt

In Wiesau, in der Oberpfalz, haben wir einen kostenfreien Stellplatz mit 16 Plätzen angefahren. Auf dem großen eingezäunten Platz an einem Sportgelände, ohne V/E aber mit Stromsäulen, stehen wir am frühen Nachmittag alleine. In der Nähe gibt es einen Edeka Supermarkt, einen Metzger und einen Bäcker
N 49° 54‘ 18“ E 12° 10‘ 58“

Der selbe Platz, ein anderes Wolkenbild und eine Stunde später. PKW’s der Gäste eines Fußballspiels haben die restlichen Plätze eingenommen. Ich habe zwar keine Ahnung, welche Mannschaften spielen, aber es ist interessant durch die Windschutzscheibe zuzusehen

Nach dem das Fußballspiel geendet und wir einen Spaziergang durch den wenig attraktiven Ort gemacht hatten, haben wir in der Gaststätte im Sportlerheim neben dem Stellplatz etwas gegessen. Die Küche hat überzeugt und die Preise sind moderat
15. September, Montag. Wir haben Wiesau verlassen. Auch in der Nacht kam kein weiteres Wohnmobil auf den Stellplatz für 15 Fahrzeuge. Das wir das heute noch erleben dürfen 🙂, wo wir Stellplätze mittlerweile bereits am frühen Nachmittag anfahren müssen, um überhaupt noch einen Platz zu bekommen. Wir fahren durch Kaltenbrunn, auf dem Weg nach Amberg

Amberg, im Oberpfälzischen Hügelland, hat einen Stellplatz für 16 Mobile. Und hier war es wieder „normal“. Als wir Mittags ankamen, waren schon alle Plätze bis auf zwei besetzt. Der Platz hat V/E und Strom, liegt an einem Park und entlang der Vils ist man auf einem schönen Fußweg in 10 Minuten in der Altstadt. N 49° 26‘ 25“ E 11° 51‘ 44“

Amberg wird oft als eine der schönsten Städte Bayerns bezeichnet. Grund ist die nahezu vollständig erhaltene mittelalterliche Altstadt und die imposante Ringmauer mit ihren vier Toren. Die „Stadtbrille“ (Bild) ist das Wahrzeichen von Amberg. Links grenzt das kurfürstliche Schloß an

Der Marktplatz mit dem gotischen Rathaus lädt an vielen Stellen zum Verweilen ein.

An der Südseite des Marktplatzes steht die große Kirche Basilika St. Martin, 1421 im gotischen Stil erbaut

Gemächlich schlängelt sich die Vils durch die beschauliche Altstadt. Die Vils ist ein 87 Kilometer langer Fluss der in die Naab mündet


16. September, Dienstag. Unser heutiges Tagesziel ist Wolframs-Eschenbach, eine kleine mittelalterliche Stadt in Mittelfranken. Die hübsche Stadt ist von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben. Der Stellplatz für 24 Mobile ist großzügig angelegt, hat V/E in Stromanschlüsse und kostet 8 €.
N 49° 13‘ 31“ E 10° 43‘ 10“

Wolframs-Eschwnbach ist ein hübsches mittelalterliches Städtchen an der Burgenstraße in Mittelfranken. Die Stadt wird von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer mit zwei großen Tortürmen umgeben. Wir werden auch morgen noch hier bleiben, die Befestigungsanlage überwinden und durch die Stadtmauer eindringen
17. September, Mittwoch. Nach einer ruhigen Nacht brechen wir auf, um die Stadt zu erkunden. In das Innere des von einer trutzigen Stadtmauer umgebenen Ortes gelangt man durch dieses Tor. Früher gab es hier zwei Zugbrücken. Links eine für Fuhrwerke und rechts für Bürger per Pedes

Der Deutsche Orden, der über Jahrhunderte das geistliche, wirtschaftliche und kulturelle Leben der Stadt prägte, war von großer Bedeutung. Er besaß große Ländereien und unterhielt viele Handwerksbetriebe

Hier, in diesem im 13. Jahrhundert erbaute Haus mit großem Innenhof, in der Deutschordenskommende, auch als Deutschordensschloss bezeichnet, war der Verwaltungs– und Wohnsitz des Ordens.



Ich sitze entspannt im Erker des Gasthauses zu Traube. Hier wurde 1974 der Film „Räuber Hotzenplotz“ mit Gert Fröbe gedreht. Das Gasthaus diente als die Amtsstube des Wachtmeisters Dimpfelmoser
Zu sehen ist das Museum für den mittelalterlichen Dichter aus dem 12. Jahrhundert, Wolfram von Eschenbach, dem Autor der Epen „Parzival“ und „Willehalm“, der hier geboren wurde. Das Museum befindet sich im ehemaligen Rathaus

Der Diebsturm, auch als Hungerturm bekannt, ist ein mittelalterliches Gefängnis auf drei Ebenen, das im 17. Jahrhundert als Hexengefängnis genutzt wurde. Überliefert ist die Geschichte einer Frau, die zwei Jahre in diesem Turm gefangen und als Hexe gefoltert wurde. Im 30 jährigen Krieg wurde sie von schwedischen Truppen befreit. Dankbar und jubelnd lief sie durch die Stadt, doch die Bürger, die sie als Hexe verachteten, hetzten sie zu Tode


18. September, Donnerstag. Bei unserem letzten Stop, die Hubstützen hatten das Wohnmobil ausbalanciert und die vorderen Räder standen etwa 10 cm in der Luft, sackte eine der vorderen Hubstützen begleitet von einem leisem Geräusch ein paar Millimeter ab. Da die Firma Goldschmitt in Walldürn, die diese Stürzen herstellt und verbaut auf unserem Weg lag, haben wir dort das Geschehen erklärt. Unser Fahrzeug stand dann rund eine Stunde mit ausgefahrenen Stützen in der Halle. Der Fehler ließ sich aber nicht reproduzieren. Wahrscheinlich passiert es erst wieder, wenn wir hunderte Kilometer von Goldschmitt entfernt sind

Wir haben drei Kilometer weiter den kostenfreien Stellplatz mit V/E in Walldürn angefahren. Der Platz für 10 Mobile liegt unmittelbar an der Altstadt.

Die Figurengruppe zeigt die Geschichtsprozession der Stadt an dem von Fachwerkhäusern eingerahmten Platz an der Hauptstraße. Die Figuren und Gegenstände sind so angeordnet, dass sie wie Fragmente der Erinnerung wirken, die sich zu einem Prozessionszug zusammenfügen. Es verbindet historische Ereignisse der Stadt mit Symbolen der Wallfahrt

Die Basilika im Hintergrund wurde aus odenwaldtypischen roten Sandstein im Stile süddeutschen Barocks erbaut und erlangte ihre Berühmtheit durch das sogenannte Blutwunder im Jahr 1330

Das Blutwunder. Nach der Überlieferung soll ein Priester während der Messe aus Versehen den Kelch umgestoßen haben, woraufhin sich das Blut Christi auf dem Korporale, einem Altartuch, in ein Abbild des Gekreuzigten verwandelte. Dieses Tuch wird in der Kirche aufbewahrt und ist das zentrale Element dieser Wallfahrtskirche, das Walldürn zum größten eucharistischen Wallfahrtsort in Deutschland macht
19. September, Freitag. Durch die herrliche sonnendurchflutete Landschaft des Odenwaldes, den Rhein querend, über Worms sind wir heute nach Wendelsheim nahe Alzey gefahren und haben dort unsere Freunde besucht, mit denen wir Anfang des Jahres kreuz und quer durch Marokko gefahren sind

Am frühen Abend haben wir uns im Außenbereich eines Weinrestaurants gut schmeckende, saftige Koteletts munden lassen, die in einer nie gesehenen, außergewöhnlichen Größe serviert wurden. Im Prinzip hätten wir vier von einem satt werden können


20 September, Samstag. Nach einem ausgiebigen Frühstück bei Anita und Wolfgang haben wir auf kleinen Straßen den Hunsrück durchquert, sind ein paar Kilometer durch das Moseltal gefahren und dann in die Eifel aufgestiegen

Unser Ziel war der Wohnmobilstellplatz in Prüm, der allerdings restlos besetzt war. Der Stellplatz ist großzügig angelegt, verfügt über V/E und Strom, hat Platz für 22 Mobile und kostet 10 €. N 50° 12‘ 10“ E 6° 25‘ 20“. Wir haben uns deshalb auf eine freie Fläche, dem Stellplatz gegenüber positioniert

Unmittelbar am Stellplatz gab es heute einen Flohmarkt, und obwohl wir nichts erworben haben, ist es immer wieder interessant, Dinge zu sehen, die Kinheitserinnerungen wecken. Morgen geht unsere Fahrt nach Kelberg und Montag früh wieder zur dortigen Wohnmobil-Schneiderei. Der Teppich, für den anfangs unserer Reise dort eine Schablone gefertigt wurde ist zugeschnitten und wird im Wohnmobil verlegt werden. Und am Montag Abend sind wir nach drei Wochen, die angefüllt waren mit schönen Begegnungen und interessanten Erlebnissen, wieder zu Hause
21. September, Sonntag. Wir haben die 45 Kilometer von Prüm nach Kelberg bewältigt und stehen nun auf dem dortigen Stellplatz. In der vergangenen Nacht begann es heftig zu regnen und auch jetzt, am späten Nachmittag lädt das Wetter zu keinem Spaziergang ein. Lesen ist immer ein guter Zeitvertreib und auch Mimmi bleibt lieber im Trockenen.
N 50° 16‘ 60“ E 6° 55‘ 7“


22. September, Montag. Der letzte Tag unserer Septembertour ist angebrochen und gleich am Morgen sind wir an der Wohnmobilschneiderei in Kelberg vorgefahren und der Teppich, den wir vor drei Wochen bestellt hatten, wurde passgenau verlegt

Dies ist das Ergebnis, wohnlich und warm. Mimmi gefällt es so

Auch das gehört dazu. Muli muss in die „Badewanne“ Das war bitter nötig

und auch sehr anstrengend. Zum Ende war ich fast genauso nass wie das mittlerweile wieder blitzblanke Wohnmobil. Nun sind wir wieder zu Hause und werden die Zeit mit einigen Terminen ausfüllen müssen. Am 23. Oktober startet unserer Tour über den Winter, mit einem ersten Stop auf Mallorca. Lieben Dank, dass Ihr unsere Reise verfolgt habt. Wenn Ihr Anregungen zur Gestaltung dieses Blogs habt, schreibt einen Kommentar. Wir versuchen alles zu ermöglichen. Wir sehen uns im Oktober, herzliche Grüße, Uschi und Stephan
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